So ist`s mit einem Kater!
Ich spüre es, der Kater stiert mich an:
“Mensch, Du mußt aufwachen,
mein Futternapf wär` endlich dran!”
Er schafft`s mit Anschau`n ganz allein,
daß ich die Augen öffne:
“Ach, Mensch, Du bist doch wirklich richtig
mein!”
So werd` ich täglich in den Tag gerufen
um Fünfe in der Früh`!
Behagliches Schlummern in den Morgen –
unter Ulk kann ich`s verbuchen!
Ganz ungeniert nimmt dies Tier Besitz von mir –
mit seinem dominanten Charme
verschließt er jeder Widerrede Tür!
Fröhlich und munter dirigiert der Kater mich
durch seinen Tag –
wohlwissend, daß er mich betört gar immer,
gibt`s für ihn in unserem Miteinander keine
einzige unlösbare Frag`!
Er sonnt sich in seiner Gewinnerspur,
doch was soll`s, dieses kleine, aber große Schöne –
eine Abhängigkeit, die ich mit vollem Herzen
genieße nur!
In seinem Bitten, Fordern und Wollen
ist immer auch Zartheit, Güte und Achtung zugleich –
in seinem Wesen werden sich niemals Lüge und Schein
als Unterpfand seiner Persönlichkeit trollen!
Marita Kaminski – 2012