Das 21. Jahrhundert – eine Zäsur!
Das 21. Jahrhundert – eine Zäsur!
Sorge um unsere Welt.
Im Moment hat man das Gefühl, dass die Menschheit sich nicht mehr besinnt, was das Leben eigentlich ausmacht.
Jahre voller Chaos, Vernichtung der Lebensgrundlagen, Vernichtung der Natur – befinden wir uns im Selbstzerstörungsmodus?
Kriege, Umweltzerstörungen in ungeahnten Ausmaß, Wasserknappheit, Vernichtung der Tier und Pflanzenwelt, Hungerkatastrophen, Klimakatastrophen usw.usf.
Wissenschaftler und Philosophen warnen seit ewigen Zeiten und doch hört sie keiner oder man will sie nicht hören. Aber warum will sie keiner hören? Wir als normale Bürger und Bürgerinnen ahnen und vermuten, dass es so nicht weitergehen darf und doch hat keiner ein passendes Rezept!
Was hält uns eigentlich auf, mit Vernunft zu handeln? Es sind sogenannte autokratische und kleptokratische Staatenlenker, die versuchen, mit Geld und Gewalt ihren Machtbereich zu vergrößern und dabei im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen! Das Leben spielt für diese Herrschaften keine Rolle! Sie wollen sich behaupten und nehmen dafür auch jede Zerstörung in Kauf – ganz nach der Devise „Geld regiert die Welt“!!
Wohin steuert das Schiff der Menschheitsgeschichte? Lassen wir zu, dass es an den Klippen zerschellt, die wir selbst geschaffen haben?
Was bringt es, für das Klima einzustehen und mit besten Gewissen Handlungsweisen zu erarbeiten, um die Welt zu retten, wenn auf der anderen Seite die Meere vergiftet werden, wenn Kriege ganze Landstriche vernichten und die Umweltschäden kaum reparabel sind oder zumindest über Jahrzehnte verseucht werden. Wie sollen zukünftige Generationen das wieder in Ordnung bringen? Wir bauen großartige Dinge und setzen sie aber gleichzeitig einer wiederholten Zerstörung aus.
Wenn Flüsse und Meere sich rot verfärben, was wollen wir vererben?
Wenn die Welt liegt in Scherben, was wollen wir vererben?
22 Kriege und mehrere bewaffnete Konflikte toben zurzeit weltweit! Kaum jemand ist in der Lage, diese Massaker zu beenden. UNO Gremien tagen und verurteilen, doch keine Verurteilung führt letztlich auch zur Beendigung des Unheil’s.
Wir sind nicht einmal in der Lage, den weltweiten Hunger und die daraus resultierende Armut abzuwenden. Wir in Deutschland vernichten jährlich ohne Gewissensbisse Millionen Tonnen von Nahrungsmitteln, Bauern zerstören ihre Erdbeerfelder, die eigentlich abgeerntet werden müssten. Millionen von Menschen gehen zur Tafel, weil sie sich die Lebensmittel nicht mehr leisten können, tausende Wohnungslose hoffen auf eine Bleibe, Straßen und Brücken in den Großstädten werden zu Notquartieren! Unsere erkämpfte Demokratie bekommt schwere Risse.
Gewalt an Kindern und Frauen gehören mittlerweile zum Alltag! Eine weltweite Inflation treibt die Lebenshaltungskosten in exorbitante Höhen. Das Leben, das wir in den letzten Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg aufgebaut haben, kommt ins Schwanken. Die Angst treibt ihr eigenes Spiel – ständige Drohungen vor einem 3. Weltkrieg, neuartige Krankheiten und vieles mehr tun ihr Übriges. Die Angst vor dem Leben war noch nie so groß.
Jahrzehntelang haben wir vom ständigen Wohlstand gesprochen und haben das Wirtschaftswachstum über alles gestellt. Wir haben gelernt, dass Geiz geil ist und dass wir in einer Welt leben, in der es gilt, den anderen zu übertrumpfen und auszubooten. Wir haben uns ein System aus Hierarchien geschaffen, in denen nicht diejenigen, die redlich und ehrlich sind, aufsteigen, sondern die Trickser, Illusionisten und Taschenspieler.
Spekulanten und Kriegsgewinner vermehren ihre Vermögen und die Politik, zumindest die der demokratischen Staaten, sitzen in der Kostenfalle. Wirtschaftswachstum war immer ein Zauberwort und beflügelte den Konsum und das Leben auf Kosten der ärmeren Staaten. Lohndumping, moderne Sklaverei, Verachtung für Menschen, die wenig haben ist im Grunde zum Alltag geworden.
Wir lassen bewusst zu, dass Keile in unsere Gesellschaft getrieben werden, die sie nun zu zerstören drohen. Es gibt Hass zwischen Mann und Frau, Jung und Alt, Besitzenden und die, die „nichts“ haben, zwischen Glaubensrichtungen, zwischen Unternehmen, zwischen Ideologien und Meinungen – der Zorn und die gegenseitige Verachtung sind stärker als der Zusammenhalt. Pure Gewalt durchdringt unser Leben, durchzieht alle Bereiche unseres Daseins und ist längst fester Bestandteil unserer Medien.
Doch was brauchen wir wirklich zum Leben? Die Frage sollte sich jede und jeder stellen. Ich für meinen Teil werde diese Frage hier nicht beantworten, denn ich ahne, dass sofort ein Sturm der Entrüstung auf mich niederprasseln würde.
Wenn wir Tage des Nichtstuns genießen können, fahren wir in die noch „intakte“ Natur und tanken Kraft für den Alltag. An einem See zu sitzen und Ruhe genießen oder in den Bergen wandern oder auf einem Bauernhof zu verweilen ist für den Großteil der Menschen ein Glücksgefühl.
Wir träumen von einer friedvollen Natur und der Freude, darin zu verweilen. Doch nach den erholsamen Tagen verfallen wir wieder in den Modus der Zerstörung. Wir konsumieren weit über unsere Verhältnisse, wir verbreiten Müll, wo wir stehen und gehen (Berlin ist ein Negativbeispiel der Vermüllung), wir missachten die Tierwelt, wir schänden das Vieh für einen vollen Teller mit Fleisch, wir versprühen Gifte auf die Felder, was im Endeffekt dazu führt, dass wir mit schlimmen Krankheiten leben müssen und das die Kleinsttierwelt millionenfach stirbt. Wir tun alles, um unser eigenes Leben zu erschweren und unseren Kindern und Enkelkindern eine kaputte Welt zu hinterlassen.
Wir betrachten uns als Krone der Schöpfung.
Ob man nun an einen Gott glaubt oder nicht, spielt auf den ersten Blick keine Rolle. Denn Menschlichkeit bedarf zunächst einmal keiner Religion. Doch wenn wir uns selbst auf den Thron stellen, uns für die Krone der Schöpfung halten und uns niemand anderem als unserem eigenen Gewissen verantwortlich fühlen, dann wird es eng. Denn was geschieht, wenn das Gewissen auf der Strecke bleibt, wenn wir bereit sind, für unsere menschlichen Träume über andere Menschen, über Tiere und Pflanzen, über die Natur und unsere gesamte Welt hinwegzugehen? Wo verankern wir unsere Menschlichkeit, wenn wir sie zum Spielball von persönlichen Interessen machen?
Man mag den Begriff der Sünde für altmodisch, für religiös verquast oder einfach nur für uncool halten. Doch wenn man ihn sich mal aus einer rein menschlichen/mitmenschlichen Perspektive anschaut, dann fällt schnell auf, dass er ziemlich genau die Schandtaten benennt, die wir als Menschen uns und unserer Umwelt antun.
Wir schreien nicht auf, wenn die Bilder aus aller Welt mit den Folgen unserer Habgier zu uns in die Wohnzimmer drängen. Wir haben nicht um die Hunderttausende und Millionen geweint, die auf der Strecke geblieben sind, die Opfer von Kriegen und Spekulationen wurden. Der Geiz war wichtiger und hat es sogar geschafft, unsere Herzen vor denen zu verschließen, die die Verlierer innerhalb des Systems waren. Oft waren es genau die Menschen, die sich nicht anpassen wollten, die standhaft blieben und nicht korrumpierbar waren und deshalb im sozialen Abseits landeten. Sie waren nicht unsere Helden, sondern wurden zu den „Geächteten“, ganz gleich, ob gleichzeitig der Geiz in den Konzernzentralen dieser Welt Kriege und Krisen für die eigene Profitmaximierung gefeiert wurden.
Die Habsucht hat das Herz der Gesellschaft verhärtet und uns der Fähigkeit beraubt, uns in andere Menschen hineinzuversetzen.
Haben wir als Erwachsene versagt? Wie sollen unsere Kinder lernen, dass es noch andere Wege gibt, um Probleme zu lösen, wenn wir es ihnen nicht vorleben? Und sind wir wirklich bereit, nur für unsere Art des Lebens, ihre Zukunft aufs Spiel zu setzen? Wir reden schlecht über andere, sind wütend wegen Kleinigkeiten und lassen uns gehen. Tatsächlich, wir sind schlechte Vorbilder, doch in uns schlummert noch immer etwas von dem Ideal, dem inneren Helden, der uns gemahnt, unser Leben nicht für unseren Eigensinn wegzuwerfen und unsere Ängste der Wut Preis zu geben. Es gilt die zu bremsen, die die Gewalt verherrlichen oder als Lösung für politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme zu favorisieren. Gewalt hat noch kein Problem langfristig gelöst.
Ein Teil unserer Gesellschaften lebt nach einer materiellen Philosophie, eine Philosophie, die jene hoch achtet, die mehr haben und diejenigen verachtet, die wenig oder nichts besitzen. Angetrieben durch die Angst, nicht genug abzubekommen, sind wir bereit, dieses System am Leben zu erhalten und zu unserem Vorteil zu nutzen. Doch wehe, der Nächste hat mehr als wir oder scheint auch nur besser wegzukommen. Dann ist es vorbei mit Ignoranz und Interessenlosigkeit, denn dann bekommt der Neid Oberhand. Wir fragen nicht nach, ob die Dinge, mit denen wir umgeben sind, wirklich wichtig für uns sind. Und trotzdem wollen wir sie besitzen. Doch haben wir sie erst, so sind wir schon aufs Neue unzufrieden und wollen mehr, und noch mehr und immer mehr.
Es geht nicht darum, ob ein Mensch viel besitzt oder nicht, ob er gewisse Marken trägt, besondere Produkte kauft oder diese einfach nur hortet, um damit anzugeben. Kein Mensch ist besser, nur weil er mehr hat. Viel wichtiger ist, was er aus seinem Leben macht und ob er es schafft, andere Menschen glücklich zu machen und ihnen eine Hilfe zu sein.
Vielleicht sollten wir auch darüber nachdenken, nicht als Priorität das Weltall zu erobern, sondern die Erde am Leben zu erhalten.
Niemand ist perfekt und es gibt wohl keinen, der auf dem Weg in Krisenzeiten keine Fehler gemacht hätte. Doch wer jetzt noch zögert und noch immer voller Hochmut auf Geiz, Genuss-Sucht, Gewalt, Verschwendung, Neid und Ignoranz setzt, wird keine andere Welt fordern können als jene, die ihm genau das zu bieten hat.
In welcher Welt wollen wir gemeinsam leben? Jeder einzelne von uns hat einen inneren Traum und dieser hat nichts mit den materiellen Dingen dieser Welt zu tun, sondern entspringt dem tief im Herzen verborgenen Wunsch nach Frieden, Liebe und Gemeinschaft.
Thomas de Vachroi
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