Die gute Stube oder der erste „Schnitzelnotdienst“ Berlins in der Pfalzburger Straße.
Wenn man auf dem Hohenzollerndamm fährt oder läuft, führt eine kleine Nebenstraße in die Pfalzburger Straße.
Man vermutet in dieser verkehrsberuhigten Zone niemals eines der ältesten Gasthäuser im Stile der vergangenen Zeiten.
Bunte Bleiglasfenster begrüßen den Gast von außen und der Innenraum zieht sich, typisch für alte Berliner Lokalitäten, in die Länge. Erst dann betritt man den eigentlichen Gastraum.
Weiß gedeckte Tische, keine verspielten Tischdekorationen die man bei einem üppigen Mahl ja doch wieder entfernen müsste, sondern einfache bürgerliche Klarheit.
Und diese Klarheit macht sich auch bemerkbar in den dargebotenen Kreationen der Speisen. Deutsche Küche wie man sie nur noch selten in Berlin findet. Als wenn die Zeit stehengeblieben ist.
Nicht nur Ente oder marinierten Hering bietet die Küche, nein sie ist auch der einzige Schnitzelnotdienst seit Coronazeiten weit und breit. Ja sie haben richtig gelesen, Schnitzelnotdienst ist eine außergewöhnliche Dienstleistung dieser alteingesessenen Gastronomie.
Der Wirt Andreas Hoffmann übernahm dieses Lokal am 1. Dezember 2017 nach einjährigem Leerstand und hält an der Tradition der frisch zubereitenden Speisen fest. Von Buletten, Rouladen bis Eisbein ist alles dabei was bereits meine Großeltern genießen konnten. Selbst die Gewürze bleiben der Tradition treu. Nicht Kurkuma oder Safran verfeinertere Speisen sind notwendig – es reichen hierfür einheimische Gewürze die auch in jedem Garten wachsen.
Regionale Küche aus regionalem Anbau, dass ist das Markenzeichen von A. Hoffmann, der bereits seit 1983 ausgebildeter Facharbeiter in der Gastronomie ist.
Natürlich kommen Gäste auch mit außergewöhnlichen Wünschen und das, so A. Hoffmann, ist absolut kein Problem. Alles was möglich ist wird gekocht, gebrutzelt und gebacken. Zu allem werden beste deutsche, italienische, spanische, portugiesische sowie griechische Weine kredenzt.
Sein klares Statement zu seiner Küche lautet: „Meine Speisen sind ohne Schnörkel und Verzierung.“
Aber nicht nur die Speisen ziehen die Gäste magisch an, nein, es ist die Kunst an den Wänden der Künstlerin und Absolventin von der Universität der schönen Künste Adelina Sadrijaj. Auch die Kleinkunstbühne, auf der einmal im Monat jeweils am ersten Sonntag musikalische Leckerbissen angeboten werden, sind das Highlight in dieser Lokalität. (Anmerkung der Redaktion, bitte dringend reservieren.)
Die Honza-Talkshow ist mittlerweile aus der guten Stube nicht mehr wegzudenken. Selbst der ehemalige bekannte Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky ließ sich auf einen Talk ein.
Eine große Besonderheit ist eine Weltkarte die sich im Lokal befindet. Auf dieser werden die Länder verzeichnet, aus denen die Besucher kommen. Mit kleinen Kennzeichen wird diese Karte versehen und zeigt damit auch die Bekanntheit dieser Lokalität weit über die Landesgrenzen hinaus.
Im Lokal selber finden 70 Gäste Platz und im Außenbereich 30. Doch man sollte tatsächlich reservieren, denn gerade bei schönem Wetter sind die Außenplätze schnell vergeben.
Das Lokal bietet aber auch Hochzeitsgesellschaften sowie Geburtstagen viele Möglichkeiten einer gelungenen Feier und wenn eine der Kellnerinnen oder Kellner zwischendurch Zeit findet, dann wird eben auch mal ganz schnell Klavier gespielt.
Das ist eben Berlin mit seinem unverwechselbaren Charakter der Gästebetreuung. Denn in dieser Stadt ist und bleibt nichts unmöglich.
Pfalzburger Straße 24/10719 Berlin/Tel. 030 120 86 83
Montag bis Sonntag von 16.00 Uhr bis 24.00 Uhr
Im Auftrag der Redaktion Berlin-24TV @Thomas de Vachroi
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