EINE GANZ ALLTÄGLICHE GESCHICHTE
Franziska entnervt am Steuer sitzt –
sie hasst es,
wenn man morgens in der Früh` schon
schwitzt!
Nicht, dass das Wetter trägt die Schuld –
nein, für all das Gehetze
am Morgen fehlt ihr wahrlich die Geduld!
Drei Hunde freu`n sich irre auf den Tag,
Tochter Mariechen längst nicht die Schnellste
und Kater Host-Günter hat zum Fressen auch
noch `ne Frag`!
Der Angetraute derweil voller Andacht genüsslich
im Bette –
Franziska auf hundertachtzig,
sie läuft mit der Zeit um die Wette!
Ihr Laden muss pünktlich geöffnet werden,
sie hört schon die Kunden schrei`n –
hoffentlich bevölkern die Straßen von Autos
nicht ganze Herden!
Sie äugt zum Tacho – wieder zu schnell –
der Stau an der nächsten Ampel
verspricht etwas Ruhe, langsam wird es
hell.
Franziska lässt die Gedanken kreisen,
was ist und bleibt zu tun –
am liebsten würd´ sie auf ein stille
Insel verreisen!
Von Tatort zu Tatort hechelt sie nur –
in der Absicht und im Wunsche bescheiden
bleibt aber die wahre Herausforderung
immer in ihrer Spur!
Sie muss sich plagen, hetzen und zudem
fröhlich sein –
im Inneren zerrissen,
der Welt aber zuprosten mit goldenem
Wein!
Im Ungemach das Schöne noch seh`n –
Franziska beherrscht dieses Spiel
und wird mit dieser Kraft ihren Weg immer
erfolgreich geh`n!
Sie weiß zu ordnen und zu wichten
auch des Grames Glückseligkeit,
wenn sich in allem Unheil
neue und wahre Horizonte verdichten!
So gelangt Franziska voller Hoffnung
an ihr Ziel –
es bleiben Unbekannte,
aber in der Hoffnung auch Glanzpunkte
ganz, ganz viel!
Das ist wohl das Schwere in dieser
Zeit,
sich dem Unheil zu stellen
und im eigenen Ich trotzdem die Freude
zu finden, wenn auch nur ein kleines Glück
steht bereit!
Marita Kaminski – 2013