29 Jahre Motzstraßenfest Berlin
Das Motzstraßenfest, seit mittlerweile 29 Jahren, ist ein jährliches Straßenfest der LGBTQ+ Community, das in der Motzstraße und Fuggerstraße/Kalckreutherstraße/Eisenacher Straße im Stadtteil Schöneberg stattfindet.
Das diesjährige Motto lautete: „Gleiche Rechte für Ungleiche – weltweit!“ und es kamen weit über 350.000 Menschen um friedlich zu feiern, aber auch ganz klar ihre Solidarität zu zeigen. Eröffnet wurde es vom Regierenden Bürgermeister von Berlin Kai Wegner. Anschließend blieb er auf dem Fest und mischte sich unter die Feiernden bis weit in die Abendstunden, um auch mit vielen Schaustellern und Besuchern zu sprechen.
Dieses Fest ist weit über Berliner Grenzen bekannt für seine lebendige Atmosphäre und zieht jedes Jahr eine große Anzahl von Besuchern und das nicht nur aus Deutschland, an. Es zählt zu den größten Straßenfesten der LGBTQ+ Europas.
Das Motzstraßenfest bietet eine Vielzahl von Aktivitäten und Attraktionen für die Besucher. Es gab 6 verschiedene Bühnen mit Live-Musik und Unterhaltung, von lokalen Bands bis hin zu renommierten Künstlern, aber auch Gesprächsrunden mit Politikerinnen und Politikern aus dem Senat und Abgeordnetenhaus Berlin sowie Vertretern aus dem Bundestag, der Bundesregierung und der LGBTQ+ Szene.
Die Straßen waren gesäumt von zahlreichen Verkaufsständen an denen Kunsthandwerk, Kleidung, Accessoires und kulinarische Köstlichkeiten angeboten wurde. Auch befanden sich Informationsstände aus Politik, Wirtschaft und großen Organisationen aus dem Sozial und Wirtschaftssektor, sowie der evangelischen Landeskirche (EKBO) vor Ort.
Das Diakoniewerk Simeon, in Kooperation mit der Aktion „Armut eine Stimme geben!“ (Eine Initiative des evangelischen Kirchenkreis Neukölln und dem Diakoniewerk Simeon) waren ebenso mit vertreten und konnten mit hunderten Interessierten sprechen. Wieder mit dabei die mittlerweile berühmte Fotowand, wo sich, wie jedes Jahr, unzählige Besucherinnen und Besucher ablichten ließen.
Das Fest ist für seine bunte und vielfältige LGBTQ+-Community bekannt. Die Motzstraße ist ein historischer Treffpunkt für die schwul-lesbische Szene in Berlin, und das Fest spiegelte diese kulturelle Bedeutung wider. Es gab zahlreiche Veranstaltungen und Partys, die die LGBTQ+-Kultur feierten und zur Toleranz und Akzeptanz mit beitragen.
Schon in der Vergangenheit wurde das Motzstraßenfest als „Fest der Superlative“ bezeichnet, da es für seine lebendige Stimmung, die Vielfalt der Besucher und das breite Angebot an Unterhaltungsmöglichkeiten bekannt ist. Es ist ein Ort, an dem Menschen verschiedener Hintergründe und Identitäten zusammenkommen, um zu feiern und gemeinsam Spaß zu haben.
Kritische Stimmen behaupten immer wieder, dass solche Feste der Community nicht mehr zeitgemäß sind, genauso wie der alljährliche CSD.
Ich sage euch aber, dass es genau dieser Feste und Veranstaltungen weiterhin bedarf, um das weltweite Anwachsen von Diskriminierungen sowie auch Gewalt immer wieder sichtbar gemacht werden müssen.
Es gab Zeiten, da hatte man gedacht, dass diese Ungleichheit aufgehoben ist. Die letzten Jahre zeigen aber leider das Gegenteil auf.
Das Fest bietet LGBTQ+ Personen und Verbündeten eine Gelegenheit, sich zu treffen, ihre Identität zu feiern und solidarisch zu sein. Dies ist für viele Menschen ein wichtiges Ereignis, sich zu vernetzen, sich unterstützt zu fühlen und ein Zeichen der Gemeinschaft zu setzen.
Danke an die Organisatoren dieses alljährlich stattfindenden Festes und für die hervorragende Betreuung und Durchführung sowie an den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Matthias Steuckrath.
Nicht vergessen, nächstes Jahr wird das 30 jährige Bestehen am 20/21. Juli ganz groß gefeiert und vielleicht sehen wir uns ja wieder.
Thomas de Vachroi
Fotos am Stand des Diakoniewerkes Simeon.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.