Herbstgedanken
Herbst so nennt man die Jahreszeit zwischen dem 23. September und dem 21. Dezember auf der Nordhalbkugel und auch die Zeit zwischen dem 21. März und dem 21. Juni auf der Südhalbkugel unseres Planeten Erde. Der astronomische Herbstanfang ist auf der nördlichen Erdhalbkugel der Zeitpunkt, an dem die Sonne den Himmelsäquator von Norden nach Süden überschreitet.
So nüchtern die Fakten des kalendarischen, astronomischen oder meteorologischen Herbstes auch klingen mögen, so ranken sich dennoch unzählige Mythen, Sagen, Legenden und Metapher um die herbstliche Jahreszeit, die nicht nur in der Poesie vieler Dichter, in den Zeichnungen namhafter Künstler, in den Bildern von Hobby- und Profiphotographen aus aller Welt sowie in Bauernweisheiten und Begriffen wie ‚politischer Herbst‘ oder ‚der Herbst des Lebens‘ ihren Niederschlag fanden.
In dieser Zeit erleben wir die Blüte der Herbstblumen wie die Astern, die Herbstzeitlosen (eine Lilie mit blassvioletten, blassrosa Blüten) , die Herbstsonne, deren Sonneneinstrahlung an Intensität verliert, die Herbststürme, im Sport die Herbstmeisterschaften und nicht zuletzt auch die Herbstmode, die sich meist durch die Wahl von erdfarbenen Tönen und gedeckten Stoffen auszeichnet.
In den Herbst fällt die Erntezeit, die Weinlese, aber auch die Zeit von Trost und Trauer, die ihren Ausdruck in besinnlichen Feiertagen oder Gedenktagen findet.
Der Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober erinnert an die Wiedervereinigung Deutschlands. Am 3. Oktober 1990 traten die im Juli wieder eingerichteten fünf Länder der DDR (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen), welche 1952 aufgelöst worden waren, dem Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland bei.
Die Protestanten in aller Welt begehen den Reformationstag am 31.Oktober in Erinnerung an den 31. Oktober 1517. An diesem Tag veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Missbrauch des Ablasswesens und die Glaubensentfremdung der katholischen Kirche. (Thesenanschlag an die Kirche von Wittenberg)
Allerheiligen (1. November) ist ein jährlicher Gedenktag für die Verstorbenen. Bereits im antiken Christentum gedachte man den Märtyrern oder Heiligen. Offiziell eingeführt wurde dieser Brauch von Papst Gregor IV im Jahr 835.
Allerseelen (2. November) ist ein Gedächtnistag der Toten in der römisch-katholischen Kirche. Der ursprüngliche Zweck war, neben dem Beten und dem Almosengeben den Seelen im Fegefeuer beizustehen. 1311 wurde der Tag offiziell in den römischen Kalender aufgenommen. Zu Allerseelen werden die Gräber der Verstorbenen besonders geschmückt sowie Grablichter, die so genannten „Seelenlichter“, aufgestellt.
Der letzte Sonntag vor dem 1. Advent ist der Totensonntag. Dieser wurde in Preußen 1816 von König Friedrich Wilhelm III. als Gedenktag für die Gefallenen der Befreiungskriege eingeführt. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich in Deutschland die Tradition des Totensonntags, der am letzten Sonntag im Kirchenjahr gefeiert wird, bevor mit dem 1. Advent das neue Kirchenjahr beginnt.
Thomas de Vachroi
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