Ist das Leben noch bezahlbar?
In letzter Zeit werde ich immer wieder gefragt, ob das Leben noch bezahlbar und lebenswert ist.
Die Frage, ob das Leben noch lebenswert, geschweige denn für viele bezahlbar bleibt, ist allerdings eine sehr subjektive und komplexe Frage. Sie hängt von vielen individuellen Faktoren und Umständen ab. Was für einen Mensch lebenswert ist, muss für andere möglicherweise nicht gelten.
Viele Faktoren bestimmen den Lebenswert:
Die momentanen Lebenshaltungskosten lassen viele Menschen verzweifeln. Die Kosten in Deutschland sind im Vergleich zu vielen anderen Ländern sehr hoch. Dies betrifft vor allem die Mieten, Lebensmittel, Energiekosten, Pflegekosten und Gesundheitsausgaben.
Die Mietpreise in den großen Städten, aber auch den sogenannten Speckgürteln, sind in den letzten Jahren stark angestiegen und werden noch weiter steigen. Somit gehören sie zu den höchsten in Europa. Vor allem in beliebten Großstädten wie München, Hamburg, Frankfurt und Berlin sind die Mieten sehr teuer und für viele werden sie zur eigenen Existenzfrage. Dazu gehören auch die Kosten für den täglichen Einkauf. Sie sind in Deutschland vergleichsweise hoch, insbesondere für frische Lebensmittel.
Extremer Reichtum – extreme Armut
Darüber hinaus steigen die Energiekosten immer weiter an. Dies betrifft sowohl die Kosten für Strom, Kraftstoffe als auch für Heizung und Wasser. Hohe Mieten und Energiekosten beanspruchen mittlerweile einen großen Teil des Einkommens eines Haushalts.
Die Gesundheitsausgaben (insbesondere Heim und Pflegekosten) steigen ebenso rasant. Obwohl die medizinische Versorgung in Deutschland im Allgemeinen sehr hochwertig ist, müssen die Bürger sehr hohe Beiträge zur Kranken, – und Pflegeversicherung zahlen. Zusätzlich müssen sie oft noch hohe Zuzahlungen für Medikamente und Behandlungen leisten.
Diese hohen Lebenshaltungskosten führen dazu , dass das verfügbare Einkommen der Bürger geringer wird und die Lebensqualität dadurch beeinträchtigt wird.
Viele Menschen haben Angst vor der Zukunft. Es handelt sich um Verlustängste, aber auch Perspektivlosigkeit. Auch die weltweiten unberechenbaren Krisen und Kriege, sowie Krankheit, die Höhe der Rente, Arbeitslosigkeit und drohende Wohnungslosigkeit, sind ganz entscheidende Angstfaktoren.
Die Reichen werden immer recher und die Armen immer zahlreicher!
Es ist normal, dass Menschen im Laufe ihres Lebens viele Phasen durchlaufen, in denen sie sich diese Frage stellen.
Ist das Leben noch planbar?
In solchen Momenten ist es absolut notwendig, Hilfe zu suchen und Unterstützung von Freunden, Familie oder professionellen Fachleuten zu erhalten.
Für einige Menschen kann der Sinn im Aufbau von sozialen Beziehungen, der Verfolgung persönlicher Ziele, der Entdeckung neuer Erfahrungen dazu führen, Ängste abzubauen. Ebenso in der beruflichen Erfüllung oder dem Engagement in gemeinnützigen Tätigkeiten.
Wenn man das Gefühl hat, dass das Leben nicht mehr lebenswert ist, ist es ratsam, ohne Scheu und Scham mit Menschen zu sprechen, denen man vertraut, oder professionelle Hilfe zu suchen.
Therapeuten, Berater, Seelsorger oder Selbsthilfegruppen können dabei helfen, Gedanken und Gefühle zu verstehen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Meine Antwort ist allerdings allgemeiner Natur und nicht auf eine spezifische Situation zugeschnitten. Wenn sich Menschen in einer Krise oder in einer akuten Notlage befindet, so ist es besser, sofortige Unterstützung von professionellen Helfern und Einrichtungen zu suchen.
@TdV