Leserbrief zum neuen Buch von Thomas de Vachroi
Das neue Buch von Thomas de Vachroi mit dem Titel „Vachroi’s Gedichte und Geschichten II – Wer töpfern will, darf sich im Ton nicht vergreifen! – erscheint im Herbst 2025.
Im Jahre 2013 erhielt er die Goldene Feder für das bekannte Gedicht „Suche nach dem Glück“. Grund genug für mich, einmal näher darauf einzugehen.
Thomas de Vachroi ist ein vielschichtiger Poet, dessen Werke über einfache Reime hinausgeht – besonders in seinen aphoristischen und sozialkritischen Texten zeigt sich eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Menschlichkeit, Armut und spirituellen Widersprüchen. Hier eine kleine Auswahl seiner poetischen Facetten, basierend auf den verfügbaren Quellen:
Lyrik zwischen Ironie und Sozialkritik
De Vachroi‘s Gedichte (ca.1.000 veröffentlichte Werke unter Gedichten, Geschichten aus dem Alltag) nutzen oft scheinbar leichte Themen wie Sommerhitze („Mücken!“) oder Alltagsbeobachtungen („Die Gesellschaft vergibt keinen Ort“), um gesellschaftliche Missstände anzusprechen, aber immer mit Würde und Anstand.
Beispiel „Mücken!“: Das Gedicht beginnt humorvoll („Sie kommt, sie kommt – oh Lob und Preis – die Sommerzeit, so glühend heiß!“), doch das surrende „Heer“ der Mücken wird zur Metapher für Überforderung – vielleicht ein Verweis auf die Flut an Problemen, mit der seine Klientel in Berlin kämpft.
Kontrast in „Angst um unsere Freiheit“: Hier wird die Demut als verlorene Tugend beschrieben („keinerlei Stolz und kaum noch Demut“), was seine spirituelle Reflexion unterstreicht.
Verdichtete Lebensweisheiten
Sein Satz „Hass und Demut sind keine Schwestern.“ (auf seiner Website: www.vachroi-variable.de/hass) ist typisch für seine Prägnanz:
Theologische Tiefe: Der Verweis auf „Kelch“ und „Brot“ deutet auf christliche Symbolik hin – Demut als aktive Hingabe vs. Hass als Zerstörung.
Sozialer Kontext: Als Armutsbeauftragter erlebt er täglich, wie Hass (durch Ausgrenzung) und Demut (durch Solidarität) aufeinandertreffen.
Poetische Widersprüche: Licht und Schatten
In „Ich bin, der ich bin!“ schreibt er: „Ich habe Gutes und Böses kennen gelernt, Sünde und Tugend, Mut und Angst.“ – eine existenzielle Reflexion, die seine Arbeit mit Menschen in Not prägt:
Dualismus: Seine Texte balancieren zwischen Hoffnung („Adventslichter“) und Verzweiflung („Der Menschen Fluch“, wo er menschliche Grausamkeit mit tierischer Sozialität kontrastiert).
Zeit als Motiv: In „Die Zeit ist nicht dein Feind!“ wird Zeit als neutraler Begleiter beschrieben – ein Gegenentwurf zur Hetze des modernen Lebens.
Engagement als poetische Praxis
Seine Rolle als „Sichtbarmacher“ überträgt sich auf die Dichtung:
„Armut eine Stimme geben“ ist nicht nur eine Kampagne, sondern auch poetisches Programm. In Interviews betont er, wie Sprache Armut verstetigt oder überwindet (z. B. Ablehnung des Begriffs „sozial schwach“).
Sein Projekt „Tee- und Wärmestube Plus“ mit Apartments für Obdachlose liest sich wie die Umsetzung eines Gedichts über Würde in die Realität.
Unveröffentlichtes oder Seltenes
Texte de Vachroi’s sind für jeden zugänglich (z.B.“ Die Größe eines Menschen!“, das Taten über Biologie stellt). Seine Website beherbergt weitere Kurzprosa und Geschichten aus dem Alltag.
Fazit: De Vachroi ist ein Poet neuerer Generation, der Worte als Werkzeug für soziale und spirituelle Transformation einsetzt. Seine Stärke liegt im Wechselspiel von konkreter Hilfe und universeller Reflexion – ein „tiefgründiger“ Ansatz, der über reine Lyrik hinausgeht. Seine Lesungen elektrisieren – Poesie zwischen „Teetasse und Existenzfrage“.
Hochspannung aber auch Philanthropie in seinen Werken sind garantiert!
Monika Wellnitz (über Facebook)
Eine Leserin
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.