Was für ein Jahr – 2020/2021 im Zeichen von Corona
Was für ein Jahr !
Das Jahr 2020 fing im Rauschen der Feste rund um den Erdball an. Empfänge auf Empfänge lösten sich ab und von Bühnen und Kanzeln hörte man immer wieder den Slogan: „Es beginnen nun die goldigen 20er!”.
Ein neues Jahrzehnt mit viel Hoffnung und Zuversicht für die Welt.
Doch dann kam alles anders. Ein „neuer Virus“ mit dem Namen Corvide19 füllte plötzlich die Nachrichtenspalten rund um den Erdball. Noch im Februar feierte man fröhlich Karneval und dachte sich noch als Inselstaat. Der Virus kommt nicht zu uns, hörte man und ja, es ist ja nur eine Grippe! Mein Gott, die Leute sollen sich nicht so haben! Unsere Landesfürsten gaben sich in Talkshows die Klinke in die Hand. Alles nicht so schlimm, tönte es über die Sender. Doch weit gefehlt, um Deutschland herum verdichteten sich immer mehr die Horrorszenarien! Bilder aus Italien, Frankreich und Spanien schreckten die Politik auf.
Was, wenn doch die „Grenzen“ nicht halten und der Virus einfach zu uns kommt?! Anfang März ging es dann auch vereinzelt bei uns los, und noch immer tönte es von tausenden Hobby-Virologen im Netz: Leute bleibt locker! Na gut, einige werden sterben, aber die sterben ja sowieso – warum eine so plötzliche Panik!
„Alte Menschen sterben nun mal und außerdem sind die sowieso krank.“
Plötzlich spürte man, wie eine Gesellschaft den Pfad der Mitmenschlichkeit verlässt. Erst ganz zaghaft, aber dann mit voller Wucht!
Als aber am 14.03.2020 der komplette Lockdown beschlossen und durchgeführt wurde, verfiel das Land kurzzeitig in Schockstarre.
Was nun?
Wer hätte das noch im Februar gedacht!
Das gab es noch nie, aber in diesem Moment der trügerischen Wahrheit bekamen die Menschen Angst – nicht mal gesundheitlich, es war die pure Existenzangst, die an ihnen zehrte. Hamsterkäufe waren nun an der Tagesordnung, jeder war plötzlich für sich allein.
Die älteren Menschen waren noch eher gelassen, aber die Jugend sah sich plötzlich vor riesigen Herausforderungen.
Obdachlose Menschen waren und sind weiterhin die wirklich Leidtragenden! Die „Aktion Lunchpakete“ wurde in Berlin gestartet, um wenigstens das Leid der auf der Straße Lebenden zu verringern.
Was mache ich jetzt, fragten sich nun viele Menschen, vor allem Single, mit meiner Zeit.
Kneipen, Bars, Clubs, alles war dicht. Treffen mit Freunden wurde schwieriger.
Noch hielt man sich an die Auflagen der Regierung, aber bereits im April bröckelte der Zusammenhalt. Man wurde aufmüpfig, kritisierte die Politiker und formierte sich zu neuer „Kraft“. Die Querdenker wurden geboren. Und wieder die immer wiederkehrenden Slogans der vermeintlichen Grippe, viel zu wenige Tote und überhaupt vollkommen überzogen. Im Netz stritten sich die Leute wie Kesselflicker. Jeder wurde beschimpft, der eventuell Bedenken angemeldet hatte und den Virus ernst nahm.
Der gesellschaftliche Zusammenhalt war futsch! Die Alten sind schuld, weil sie viel zu lange leben würden und außerdem sind sowieso alle krank. Falsch gedacht – fast 80 % der Bundesbürger haben Erkrankungen, sei es durch die Umweltgifte oder falsche Ernährung oder aber familiär bedingt. Niemand ist gefeit vor diesem Virus.
Aber die Hobbyvirologen sehen das natürlich ganz anders. Im Netz machen alle möglichen Heilversprechen die Runde und Ärzten glaubt man sowieso nicht, da es ja eine Weltverschwörung ist. Bill Gates ist der Auslöser.
Was für ein Nonsens!
Krankheiten haben in der Geschichte der Menschheit schon immer existiert, haben mal mehr oder weniger Leid gebracht. Erinnern wir an die Pest, spanische Grippe, Malaria, Ebola, HIV.
Viele Krankheiten kann man dank wissenschaftlicher Entwicklung gut bekämpfen oder zumindest deren schwere Verläufe ändern. Doch Corvid19 ist relativ neu. Pharmazeutische Entwicklungen dauern und das kostet Menschenleben – Politik muss darauf reagieren und das Leben über alles stellen!
In den Sommermonaten wurde immer weiter gelockert und die Menschen verreisten zu Scharen rund um den Globus – wohlweislich, dass das Virus noch da ist, aber man wollte ja schließlich sein Leben genießen und außerdem waren die Zahlen ja gering.
Ein Irrglaube, wie sich im September herausstellte! Nun ging es Schlag auf Schlag – die Kurve der Infektionen zeigte steil nach oben und die Sterberate ebenso!
Gerade hatte man seine „Freiheit“ genossen und nun kam der nächste Lockdown!
Wie kann es denn sein, dass der Virus wiederkam?
Jetzt ist bei uns mit der Corona Pandemie plötzlich alles ganz anders geworden. Ein kleines unsichtbares Virus hat uns drastisch aufgezeigt, wie verwundbar wir auf dieser Welt sind. Es versetzt unsere gewohnte Lebensweise außer Kraft – hinein in den Notbetrieb!
In solchen Situationen heißt es, die Schockstarre überwinden, sich sammeln, Ruhe bewahren, zuversichtlich sein und hoffen, dass alles ein gutes Ende nimmt.
Manche von uns zeigten plötzlich ungeahnte Fähigkeiten, ihren Alltag neu zu gestalten. Besuche und Feiern massivst eingeschränkt, entdeckten Viele das Internet neu. Videokonferenzen, unendliche Telefonschaltungen. Plötzlich hatten Menschen Zeit, da sie nicht mehr von einer zur nächsten Veranstaltung gehen mussten.
Nachteilig ist aber für einen Großteil der Menschen die soziale Isolation. Kein Bussi mehr, kein in den Arm nehmen, kein enges vertraut sein.
Mit Abstand sozial verantwortlich zu sein oder mit der Abschiedsformel –bleib negativ– lauteten die neuesten Devisen.
Plötzlich wurde uns bewusst, was nun im Alltag das Wichtigste war und ist.
An Andere denken, sich nahe und verbunden bleiben, helfen, wo immer möglich, Freude bereiten. Es sind Zeichen der Verbundenheit, der Solidarität, die sich vermehren, indem wir sie untereinander weitergeben! Sie haben eine große und hoffentlich auch bleibende Wirkung.
Zitat Oxfam:„Dies macht auch deutlich: Wir alle haben viel zu gewinnen, wenn es uns gelingt, Ungleichheit zu überwinden – mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt, mehr Solidarität und mehr Vertrauen. In Gesellschaften mit geringerer Ungleichheit gibt es weniger Gewaltverbrechen und die Menschen fühlen sich sicherer. Weniger Ungleichheit erhöht die Bereitschaft von Menschen, sich für das Gemeinwohl einzusetzen: Der Stress, mit anderen mithalten zu müssen, sinkt und setzt Energien für gemeinsames Engagement frei.”Zitatende
Packen wir es an!
©Thomas de Vachroi
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