SILVESTER OHNE FEUERWERK?
Es wäre auch Silvester, nur eben ein wiederkehrender Jahreswechsel. Ein Jahreswechsel voller Freude und glücklicher Menschen.
„Im deutschsprachigen Raum wird der Silvestertag mit einem „Guten Rutsch“ gegrüßt. Der Silvesterabend wird häufig in Gesellschaft begangen. Zum Jahreswechsel um Mitternacht wird meist mit Feuerwerk, Böllern und Glockengeläut gefeiert. Das Feuerwerk sollte im vorchristlich-animistischen Glauben früher „böse Geister“ vertreiben und drückt heute auch Vorfreude auf das neue Jahr aus. Bei privaten Silvesterfeiern sind Bleigießen sowie das Öffnen einer Flasche Sekt zum Jahreswechsel weit verbreitet. Die Kirchen bieten nächtliche Gottesdienste“.
Doch seit Jahren läuft etwas schief in unseren Breitengraden. Silvester artet immer mehr zu einem „Sprengstoffwettbewerb“ aus. Nicht nur die extreme Aufrüstung der Knall, -und Sprengkörper, sondern auch die Missachtung und Respektlosigkeit gegenüber Umwelt und Mensch.
Ältere Menschen getrauen sich an diesen Tagen nicht mehr vor die Tür. Haustiere haben große Angst und auch Wildtiere rennen Hals über Kopf in Wohngebiete und überqueren in Panik große Straßen und Gleise. Alles scheint aus den Fugen zu geraten.
Mittlerweile konzentrieren sich marodierende Banden von Jugendlichen auf die sogenannte „Menschenjagd“. Mit Böllern, die eher „Sprengstoff“ ähneln, wird eine ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt und in eine Müllhalde verwandelt.
Man freut sich über den Qualm und Dreck und die davonflitzenden Menschen.
Auf dem Boulevard des Westens liegen dann wieder tonnenweise Glasscherben sehr zum Leidwesen der noch normalen Spezies Mensch und der Tiere. Viele begrüßen das Neue Jahr mit Sekt und Champagner und unsere Haustiere? Sie begrüßen das Jahr mit blutigen Pfoten und einem Besuch in der Tierklinik.
Nicht umsonst gibt es mittlerweile viele Städte im Bundesgebiet, die die Böllerei verbieten um die Schäden so gering wie möglich zu halten. In Neukölln brannten im letzten Jahr Garagen aus, Taxis und Einsatzkräfte wurden befeuert, in Duisburg griff man Sanitätswagen an und in Bayern gingen Gruppen von jungen Männern aufeinander los.
Kinder und Erwachsene wurden verletzt und alles unter dem Deckmantel der Begrüßung des -neuen Jahres-.
Wenn das so weiter geht, erleben wir bald ganz andere Schäden, aber auch neue Not und Leid der Betroffenen. Am Kottbusser Tor und anderen Hotspots getraut sich keine Polizeistreife mehr in das „Revier“ der knallwütigen Mitbürger, die nicht nur Böller zünden, sondern gleich mit Handfeuerwaffen schießen.
Es ist erstaunlich, das nicht mehr passiert. Wo wird das in Zukunft hinführen? Es wird wohl oder übel in einem Flächendeckenden Verbot enden, weil einige unserer Vertreter der Spezies Mensch immer übertreiben müssen und damit den friedliebenden Feiernden den Spaß und die Freude verderben, um mit ihrer wahnwitzigen Art „Gewalt“ zu verbreiten.
Auch wenn es in diesem Jahr, nach Jahren der Pandemie kaum Böllerverbote geben wird und der Handel wieder Feuerwerkskörper verkaufen darf, ist doch damit zu rechnen, dass es Unmengen von Knallkörpern gibt, die wahrscheinlich wieder im benachbarten Ausland zu Hauf eingekauft werden.
Schluss mit dem unkontrollierten Verkauf von Knallkörpern und strengste Kontrollen der sogenannten Abschusszeiten. Es geht nicht um ein Verbot, aber es sollte zu Silvester wieder friedlicher und sauberer werden in unserer Stadt.
Silvester soll Freude bringen und nicht in Jagdszenen ausarten.
In diesem Sinne wünsche ich euch weitere glückliche Silvester und hoffentlich ohne Verletzte.
©Thomas de Vachroi
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