Futterneid………..
Zwei Meisen halten einen Disput,
sie plusterten sich auf und schlugen mit den
Flügeln um die Wette –
ein Sperling sah von Weitem zu und dachte,
wer hier wohl wem was tut?!
Er pirschte sich noch näher an den Tatort ran –
um einen Leckerbissen ging es
und schon wieder fingen die Meisen zu streiten an!
Der eine wollte dem anderen nicht gönnen das Glück –
und lautstark
zerrten sie an dem entdeckten Nahrungsstück!
Der Sperling verstand die Welt nicht mehr –
warum mußten sich die Beiden quälen,
selbst die Sonne lachte über soviel Spektakel
gar sehr!
Doch es waren die Beiden, die ihn stets nur
verlachten,
weil sein Gefieder nicht so schön war –
die ihn ständig trieben und ihm mit Spott
manchen Ruheplatz auf dem Baume streitig machten!
Es waren die Beiden, die nie mit sich reden
ließen,
die sich nie daran erfreuten,
daß auch ein anderer konnte etwas Glück
genießen!
Sie dachten immer nur an ihr eigenes Wohl,
kannten nur das Nehmen
und waren nun sicher an die Grenzen gekommen
von solch` schäbigem Idol!
Denn der Leckerbissen als solcher rasch zerrann –
in dem Gerangel der Meisen
kam er letztendlich auf dem Ast darunter beim
Sperling an!
Der verputzte ihn mit fröhlichem Gesang –
die Meisen staunten nicht schlecht –
ihr ganzes Gekeife verlor jeglichen
Klang!
Sie schenkten dem Sperling einen achtungsvollen
Blick,
wurden ruhig und besonnen
und nahmen auf die Fährte zu neuen Glück!
Sie hatten den stummen Aufschrei vom Sperling
zur Kenntnis genommen –
sie schämten sich für ihr Gezänk
und hatten die Einsicht für das Miteinander
wiedergewonnen!
Ein Friedensstifter tut schon manchmal Not,
um Unbeherrschtheit, Zwietracht und Missgunst
wieder zu bringen in ein
mitmenschliches Lot!
Der, der stets für die makellose Wahrheit spricht,
der sich meist Ignoranz gegenübersieht,
letztendlich doch immer für jeden Fortschritt
das Beste ist!
©Thomas de Vachroi
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