MARTINSTAG und MARTINIGANS!
Der Heilige Martin und der Bettler: Warum wir den Martinstag feiern
Am 11. November begehen Christen den Martinstag, um den Heiligen Martin, den Schutzpatron der Armen, zu ehren. Doch wer war dieser Mann, dessen Legende bis heute lebt? Und warum steht bei vielen an diesem Tag eine Martinsgans auf dem Tisch?
Die Legende des Heiligen Martin
Martin von Tours, geboren vermutlich 316 oder 317 in Pannonien (heutiges Ungarn), trat als junger Mann in die römische Armee ein. Die bekannteste Geschichte über ihn spielt in seiner Zeit als Soldat: An einem kalten Wintertag begegnete er einem frierenden Bettler. Ohne zu zögern, teilte Martin seinen Mantel mit dem Schwert in zwei Hälften und gab dem Armen eine davon. In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus im Traum, gekleidet in den halben Mantel, und offenbarte sich als der Bettler. Diese Tat der Barmherzigkeit machte Martin zum Symbol für Nächstenliebe und Teilen.
Nach diesem Erlebnis ließ sich Martin taufen, verließ die Armee, wurde Priester und lebte zeitweise als Eremit. Er gründete eines der ersten Klöster Europas und wurde 372 zum Bischof von Tours geweiht. Nach seinem Tod im Jahr 397 wurde er in der Kathedrale von Tours beigesetzt und bald heiliggesprochen – nicht wegen eines Märtyrertodes, sondern aufgrund seines vorbildlichen Lebens.
Der Martinstag: Brauchtum und Bedeutung
Der Martinstag blieb auch nach der Reformation in vielen protestantischen Regionen lebendig. Interessanterweise wurde die Verehrung des Heiligen dort oft mit Martin Luther verknüpft, der am 10. November 1483 geboren und am Martinstag getauft wurde.
Heute wird der 11. November mit vielfältigen Bräuchen gefeiert: Kinder ziehen mit Laternen durch die Straßen, Martinsritte erinnern an den Heiligen, und die Martinsgans ist ein kulinarisches Highlight. Die Gans symbolisiert das Teilen – so wie Martin seinen Mantel teilte. Auch Martinswecken, süßes Hefeteiggebäck in Form eines Hahns, sind in vielen Regionen beliebt.
In England, Schottland und Irland wird der „Saint Martin’s Day“ oft mit einem Schweinebraten begangen, während man des Heiligen gedenkt.
Ein Aufruf zum Teilen
Die Geschichte des Heiligen Martin inspiriert bis heute dazu, Bedürftigen zu helfen und mit anderen zu teilen. Ob durch eine Spende, eine freundliche Geste oder ein gemeinsames Essen – der Martinstag erinnert uns daran, Barmherzigkeit zu zeigen.
Hast du heute schon geteilt?
@TdV




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