Soll ich gelassen bleiben?
Soll ich gelassen resignieren,
mich der Ohnmacht ergeben –
würde ich mich mit erneutem Aufschrei
letztendlich nur blamieren?!
Soll ich meine Tage ganz unbedarft leben,
mich im scheinbaren Glücke wähnen
und solchen Trugschluß knallhart übersehen?!
Soll ich ein Ja begeistert erdulden,
wenn das Nein aus allen Nähten platzt –
bleiben da im Seelenheil nicht nur untilgbare
Wunden?!
Soll ich ein stummer Zuschauer bleiben,
der still sich vergnügt im eigenen Ich –
der im Angesicht der Wahrheit jeglichen
Standpunkt will vermeiden?!
Soll ich die Sonne wahrnehmen,
wo doch nur Schatten ist –
wo der Beginn schon im Anfang stirbt und dem
nur Lügen vorausgehen?!
Soll ich fröhlich das Lachen wagen,
wenn Traurigkeit überwiegt
und Zorn die letzte Form von Überlegenheit bleibt
mitten im Dreck der Verhältnisse in all diesen
Tagen?!
Soll ich die Langeweile pflegen
als zurückeroberte Zeit –
soll sich darin der einzige Mut gegen eine
Welt, die fortwährend ins Erlebnis flüchtet,
erheben?!
Soll ich einfach die Beine baumeln lassen,
daß sie beglückt den Boden verlieren –
wie Zeiger einer Uhr, die keine Stunde kennt
und nicht kann erfassen?!
Soll ich mir das Groteske tatsächlich
zugestehen,
daß jene Sinne streiken oder leiden,
die doch unbedingt immer mit dem Leben
einhergehen?!
Nein – es kommt kein Erlöser mehr auf die
Welt und an die Macht –
ich will die Randale meiner Gedanken,
diese Ungeduld mit der Welt, die sich immer
eine Lösung und einen Ausweg schafft!
©Thomas de Vachroi
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