Berliner Sparkasse – Wir sind für Sie da! Verantwortliche Geflüchtetenarbeit einmal anders.
Pünktlich um 9.30 Uhr öffnet die Berliner Sparkasse am Adenauerplatz ihre Schalter und der Andrang an einem ganz normalen Freitag ist bereits groß. Ich wollte gern wissen, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Kriegssituation rund um die Ukraine umgehen und welche Anforderungen an sie gestellt werden. Frau Heling, Leiterin der Filiale spricht mit mir, stellvertretend für die tausenden von Mitarbeitenden der Berliner Sparkasse.
Ich beobachte schon seit einigen Wochen einen regelrechten Ansturm auf diese Filiale, das gab es zuletzt 2015/2016, als tausende syrische Geflüchtete in die Stadt kamen, um vor dem Krieg in ihrer Heimat zu fliehen. Die Berliner Sparkasse war gerade in dieser Zeit ein Vorreiter bei Neukonteneröffnungen, aber auch bei der Unterstützung großer Flüchtlingseinrichtungen in unserer Stadt. Schon damals war es ein emotionaler Kraftakt für viele Mitarbeitenden, die auch in ihrer Freizeit ehrenamtlich tätig waren.
Jetzt schreiben wir das Jahr 2022 und wieder strömen tausende Geflüchtete nach Berlin und wieder wegen eines Krieges, aber nicht in Syrien, sondern in der Ukraine, exakt 1344,31 Kilometer vom Adenauerplatz entfernt.
Der Adenauerplatz ist nicht gerade bekannt als Ruheoase im Großstadtgetümmel, sondern es ist ein lebendiger, quirliger Ort, von Menschen aus verschiedenen Ländern dieser Erde, die geschäftig diese große Kreuzung am berühmten Ku’damm frequentieren.
Aber, man sieht auffällig viele Menschen, die um ein finanzielles Almosen betteln, oder um Essen und Trinken. Ein Kontrastprogramm für viele Plätze und Straßen in unserer Stadt.
Die Berliner Sparkasse, ist auch seit Ausbruch des Krieges in Russland gegen die Ukraine ganz vorne dabei und gut gerüstet, um den Geflüchteten so schnell wie möglich einen Kontozugang zu gewähren.
Dazu entwickelten die Verantwortlichen der Berliner Sparkasse zeitnah einen Leitfaden für alle Filialen, um den ukrainischen Geflüchteten schnell und unbürokratisch helfen zu können. Es war natürlich notwendig, dass die Bundespolitik vorab den jeweiligen Duldungsstatus beschloss. Nach dem Beschluss der Bundesregierung ging alles ganz schnell und die Berliner Filialen konzentrierten sich neben ihrem laufenden Kundengeschäft auf die Konteneröffnungen. Das bedeutete, dass auch die vielen Mitarbeitenden in den Prozess mit einbezogen werden mussten. Eine zusätzliche Belastung, nicht nur arbeitstechnisch, sondern auch emotional.
Mitzuerleben, wenn die geflüchteten Frauen mit Kindern am Schalter erzählen, wie sie nach Deutschland gekommen sind und einen Großteil ihrer Familie zurücklassen mussten. Männer, die gegen den Aggressor kämpfen, ohne zu wissen, ob sie ihre Familie jeweils wiedersehen. Manche Geschichten lassen einem das Blut in den Adern gefrieren.
Für die Geflüchteten gibt es einen sogenannten Quickcheck als Formular und zur Legimitation braucht es einen Reisepass oder einen Ankunftsnachweis oder Bürgerpass. Alle Mitarbeitenden müssen den gleichen Kenntnisstand haben und die Filialleitungen müssen dafür Sorge tragen. Eine große Verantwortung.
Das sind sehr hohe Anforderungen an die Mitarbeitenden aller Filialen. Dazu kommt, dass die Filiale am Adenauerplatz mit zu den 12 Hotspotregionen der Berliner Sparkasse zählen. Bis 150 Kontoeröffnungen in einer Woche (pro Filiale) ist ein nicht zu unterschätzender Arbeitsaufwand. Doch geht man routiniert vor. Zum Großteil wird Englisch gesprochen oder Kundinnen und Kunden bringen einen Dolmetscher mit, was natürlich zu einer Verzögerung eines einzelnen Vorganges führen kann. Zeit ist jedoch kein Problem, alle sind geduldig.
Es gibt dafür extra eigene Schalter, sodass der übliche Kundenverkehr kaum beeinträchtigt wird. Jede/Jeder ist bereit mitzuhelfen und den Neukundinnen und Kunden den bürokratischen Aufwand in einem fremden Land in Grenzen zu halten. Auch der Geldumtausch muss so einfach wie möglich gestaltet werden, hierzu gibt die Berliner Sparkasse genau Auskunft. Alles in allem ist diese Arbeit, stellvertretend für alle Mitarbeitenden, eine große Herausforderung.
@Thomas de Vachroi
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