Burgen und Schlösser – magische Orte der Fantasie!
In die Berge fahren oder in die Täler, deren Wasserstürze Mühlen zum klappern bewegen. Das Schloss nehmen als Ziel, wo der große Ahnherr des Geschlechts wohnte. Erschöpft laufen wir durch den Waffengang und von der hohen Wand schaut der Herr des Hauses aus goldbarockem Rahmen auf uns herab.
Im nächsten Raum: magische Helden im Silberharnisch, metallgeschuppt, die glänzenden braunen Rundungen der Pferdeschenkel, Brokate und Lederwämse in Vitrinen, Eisenwerkzeuge, solche aus Blei, Holz und Steine, die zum Stechen, Hauen, Schlagen, Schneiden, Kneifen, Kopfspalten, Niedermetzeln längs der Wände in unabsehbar langen Reihen hängen. Und auf dem Boden finden sich pyramidisch aufgeschichtet, Kanonenkugeln: Vorkehrungen gegen Menschen – zum Friedenserhalt.
Durch immer neue Türen, von einem Saal in den anderen, über erlesene, glatt polierte Böden, unter gewaltigen Kronlüstern, zwischen weiß goldenen Stühlen und Tischen, vorbei an Spiegelwänden, die alles vervielfältigen, hin zum Thronsaale.
Geschlechter sind gekommen und sind gegangen, die viele Treibjagden auf Hasen, Wildschweine und Hirsche veranstalteten und sich keine Sorgen darum machten, wie es den Untertanen erging. Sie schwelgten an reich gedeckten Tafeln und lümmelten in ihren Stühlen und Bänken.
Doch unweit vom Schloss wohnten Bauern mit getrockneten Schlamm in den Haaren die unter bruchschiefrigen Dächern ihrer Katen, zwischen Russflocken blakender Funzeln ihr Tagwerk mussten verrichten, Korn und Nichtkorn in der einfachen Wurfwanne trennten, Brot mit den Wellen des Bachs mahlten, das noch nach Steinen schmeckte und sich selber als Doktor zu den Tieren holten.
Wie gesagt, Fantasie und Realität liegen nicht weit auseinander und sind nützliche Ausflüge in entlegene Zeiten, Silhouetten der Erinnerung. Aber die Vergangenheit erinnert uns immer wieder an die Zukunft, aber auch an die Gegenwart und soweit ist das alles nicht entfernt.
Achtet bei eurem nächsten Besuch darauf!
©Thomas de Vachroi
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