Der Räubermann!
Wenn der Wind rauscht durchs Gebälk
und am Friedhof die Totenglocke schellt –
dann ist gekommen die Zeit der Banden
die plündernd ziehn durch unsere Landen.
So schleichen sie in dunkler Nacht
wenn alles schläft und keiner wacht –
brechen ein in jedes Haus,
holen Geld und Schmuck heraus.
Menschen sind zu Tode erschrocken
man sieht sie ängstlich in den Ecken hocken.
Da hilft kein Bitten und kein Flehen,
die Unholde auch Morde begehen.
So trieben sie ihr böses Spiel
doch einem ward es nun zuviel –
er nimmt sein Gewehr und tritt hinaus
denn einer der Bande steht vor seinem Haus.
Er schiesst ins Knie dem ersten Schuft
der fällt um –ihm fehlt die Luft.
Die anderen rennen nun um ihr Leben
noch niemals hat einer einen Schuss abgegeben.
Den Waldesrand sie nun erreichen
und in ihre Höhle sich schleichen –
kaum Luft bekommen sie in ihrer Not
vermuten den Anderen gar schon tot.
Doch der ist nicht tot, er liegt auf dem Wege
gleich vor dem Haus in einer Schräge.
Der Mann mit dem Gewehr spricht ihn jetzt an:
Warum stiehlst und plünderst Du – Räubermann?
Der kann sich vor Schmerzen kaum noch regen
will keine Antwort dem Schützen geben.
Er denkt nur Gott gebe mir Geduld
an allem war der Hauptmann schuld!
Doch Schuld – hin oder her
vor ihm steht der Mann mit dem Gewehr,
gewillt ihm die Sünde zu vergeben
er will Reue und nicht sein Leben.
Jetzt gesteht er unter großem Wehen
er sollte plündern und auch stehlen,
für den Hauptmann der im Walde wohnt
und kaum ein Dorf im Umkreis schont.
Er war beim Dorfvogt hochverschuldet
und dieser keinen Aufschub duldet.
So schloss er aus Not sich der Bande an
als Stellvertreter vom Räuberhauptmann.
Die ständigen Zinsen erstickten ihn fast
er zerbrach unter der schweren Last.
Haus und Hof waren schon verloren
drum hatte er Rache dem Vogt geschworen.
Zurückholen wollte er sich sein Geld
um zurückzukaufen sein Haus und sein Feld.
Doch der Weg den er nun gewählet
ist vorm Gesetz gar arg verfehlet.
Er bitte mit Reue um Gnade
für die Schuld die er aufs sich gelade,
Der Schütze, der vernimmt das Leid
und ist zur Hilfe schnell bereit.
Steh auf und folge mir –
ich will und Gottt sei mein Zeuge, helfen Dir!
Du scheinst als Mensch gar nicht so schlecht
hilf mir im Haus und sei mein Knecht.
Und im Dorf vernahm man nun freudig die Kunde
verheilt war nicht nur die Wunde
die Räuberbande, die kam nicht mehr
zurück blieb nur eine Mär!
Thomas de Vachroi anno domini 2013
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