Gespenstiger Einkauf
Im Markt um die Ecke da geht’s hoch her,
hier findest du keine Ruhe mehr.
In allen Fluren herrscht großes Getümmel,
vorbei ist’s mit dem gemütlichen Einkaufsbummel.
Die Regale in alle Winkel eingepfercht,
Mütter mit Kindern stürzen total entnervt
jeder schreit verzweifelt – wo die Kassen sind,
die Gänge – für viele ein Labyrinth.
Angebote strahlen dich an,
verdienen will nur der Händler daran.
Spielzeug, Fleisch und Süßkram überall,
das ist nicht gut, auf gar keinen Fall!
Obst und Gemüse fein poliert und für das Auge schön trappiert,
vieles was wir essen wird manipuliert.
Das Fleisch unter dem Licht – zartrosa erscheint,
so das der genervte Kunde meint,
dieses Stück – sei eins von einer jungen Sau.
Und weiter geht’s mit großem Radau,
Flure runter, Flure rauf – zum nächsten Regal, mir wird plötzlich flau,
weg vom Licht, wird das frische Fleisch plötzlich grau,
es war eben doch eine alte Sau!
Jetzt stoss ich noch auf einen Kunden drauf,
mein Gott, so passen sie doch auf!
Überall hört man Kindergeschrei,
hoffentlich ist dieses Trauma bald vorbei.
Else komm jetzt sofort her,
es gibt heute keine Schokolade mehr.
Du brauchst nicht schreien und nicht toben
der Zahnarzt mein Kind wird dich morgen loben.
Noch eine Kurve und ich bin herum,
ach herrje, jetzt kippt der ganze Wagen um.
Hilfe ist nicht in Sicht,
doch, die Kassiererin kommt mit mürrischem Gesicht.
Passen sie doch auf, so etwas gehört sich nicht.
Als hätte ich es mit Absicht getan,
die Frau, sie spricht ja voll im Wahn.
Ein Mann spricht mich an mit grüngelbem Gesicht,
sie, wollen sie zahlen,
ja antworte ich, mehr will ich nicht.
Endlich daheim sehne ich mich nach inniger Ruh’,
und schließe ganz schnell die Türe – von innen zu.
ENDE
© Thomas de Vachroi