Hilfe für Menschen in Not – Flucht und Vertreibung
“Wenn man etwas erreichen will, muss man auch die erreichen, die gemeinsam das Erreichbare mit erreichen wollen!” – ein absoluter Grundgedanke für die Arbeit im Flüchtlingsbereich“.
Die Zeiten haben sich gravierend geändert und manchmal ist es eben notwendig, sich auch selbst zu ändern!
Menschen, die vor Krieg, Terror, Hunger und wirtschaftlichem Elend fliehen, werden mit “deutschen Normen” konfrontiert und sind teilweise kaum in der Lage, diese zu verstehen bzw. auch zu leben.
Dieser Weg der Integration wird ein sehr schwieriger Weg, zumal diese Menschen auch ihren kulturellen Hintergrund mitbringen und weiter so leben wollen. Das gilt nicht nur für Menschen aus der Ukraine.
Unser Verständnis und die daraus folgenden emotionalen Ausbrüche bei Bürgerinnen und Bürgern sind vielfach und stoßen nicht selten auf Verwirrung.
All das unter “Kontrolle” zu halten, wird eine Mammutaufgabe, die nur im Miteinander, niemals im Gegeneinander gelöst werden kann!
So gesehen hat mir mein Ja zum Wir aus früheren Tätigkeiten einen großen Erfahrungsschatz beschert, für den ich zudem sehr dankbar bin!
Menschen in Deutschland “fahren” ihre gelernten Muster, jede Abweichung kostet Zeit, Nerven und führt manchmal zu Veränderungen im Verhalten, die vermeidbar sind, wenn man sich vorher darüber austauscht.
Verbesserungen der staatlichen und nichtstaatlichen Strukturen werden immer notwendig sein, gehen in aller Regel einher mit ständigem Umdenken und machen doch so letztlich all die konstruktiven Lernprozesse in unserem Leben aus.
Ziel ist es, den Menschen aus dem Krieg soweit wie möglich etwas Lebensqualität zu bieten. Und hier ist es zwingend erforderlich, recht viele Angebote zu kreieren, um der Schwierigkeiten in verschiedenen Einrichtungen jeglichen Boden zu entziehen.
Freundlichkeit, aber auch sachliche und notwendige Auseinandersetzungen sind und bleiben dabei die wichtigsten Faktoren im Zusammenleben.
Wer Hilfe leisten will, muss auch diesen Faktor ganz klar beachten – die Bereitschaft zur Hilfe darf nicht im Chaos des falsch verstandenen Mitleids untergehen!
Helferkreise müssen auch für sich entscheiden, wie sie helfen wollen und hier wäre es in jedem Falle ratsam, vorher das Gespräch mit den jeweiligen verantwortlichen Stellen zu suchen.
Sprachbarrieren, falsche Körperhaltung oder falsche Übersetzungen können schnell missverstanden werden – gegenseitiger Frust ist da schon vorprogrammiert. Schnell projiziert man die Schuld in eine andere Richtung und schnell ist großer Schaden angerichtet – Misstrauen und Unverständnis können sehr schnell zum Kampfplatz der Emotionen werden! Menschen sind nicht fehlerfrei, gerade in einer solch schwierigen Situation.
Wenn solche Dinge bei Antritt dieser durchaus schwierigen Arbeit beachtet werden, klappt es auch mit der Verständigung und gegenseitigen Achtung.
Miteinander und niemals Gegeneinander
HelferInnen und MitarbeiterInnen müssen immer und in jedem Falle Hand in Hand arbeiten!
Das mag jetzt nach Sozialromantik klingen, aber es ist die Aufgabe der Nächstenliebe und das ist harte Arbeit. Die Zeit, die man damit verbringt, ist mit Geld nicht aufzuwerten. Entweder man entschließt sich zu so einem Schritt, oder man verbleibt in seinem Alltag der Routine stecken.
Wichtig ist auch, dass die Träger der Einrichtungen oder Wohnungsunternehmen nicht nur den finanziellen Profit sehen, sondern sich mit allen anderen Verantwortlichen hinsichtlich notwendiger Investitionen einigen und diese auch tatsächlich auf den Weg bringen.
Vielleicht noch eine Anmerkung für die politisch Verantwortlichen: Das Ehrenamt darf keine Einbahnstraße sein!
Ehrenamt ist keine Selbstverständlichkeit und auch kein Zwang zur Solidarität!
Vielleicht wäre es sinnvoll, eine gewisse Ausgleichspauschale für diese Helferstrukturen einzurichten.
Es darf nicht sein, dass Helferinnen und Helfer selbst in Not geraten, finanziell am Ende sind und sich nicht einmal einen Fahrschein mehr leisten können!
Hier muss die Politik ansetzen und unbedingt Verbesserungen vornehmen! Die Last dieser großen Aufgabe liegt zu einem Drittel beim Staat, aber 2/3 bei den jeweils Helfenden!
Unterstützung ist daher zwingend angesagt!
Es sollte und muss noch einmal neu nachgedacht werden! Wo liegen die Stärken und Schwächen – auch Schwächen können Stärken sein! Zeigen wir den Menschen, dass auch wir in der Lage sind, helfend einzugreifen und menschlich zu Handeln.
©Thomas de Vachroi
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