BRAUCHEN WIR WIEDER EINEN MARTIN LUTHER?!
Vor über 500 Jahren „bebte“ die Erde – in einer Zeit von Korruption, Ausbeutung und Verdummung der Bevölkerung änderte ein Mönch mit -95 Thesen- an der Schlosskirche zu Wittenberg urplötzlich den Lauf der Geschichte!
Martin Luther war es, dem das Wort und das Wirken Gottes im ehrlichsten Sinne am Herzen lag, was in vielen Kirchen und auch Freikirchen schon längst nicht mehr selbstverständlich war und zudem bis heute nicht in jedem Falle selbstverständlich ist.
Luther stieß eine geistige Revolution an – plötzlich haben die Leute wirklich und tatsächlich für den Glauben und ein besseres Leben im wahrsten Sinne des Wortes gebrannt!
Martin Luther erhob seine Stimme gegen die selbsternannten „Mächtigen“ – er formte seine Wortgewalt gegen den Kaiser, gegen den korrupten Papst Leo X und die gesamte Kurie.
Er hatte nur noch Verachtung übrig und sogar die inhaltliche Auslegung der Bibel feuerte ihn an, mit der Allmacht grenzenloser Gier und der Missachtung jeglicher Menschenrechte endlich Schluss zu machen!
Aber, Martin Luther zielte in erster Linie auf eine Reform des Glaubens und der Theologie ab, nicht auf die Umwälzung der sozialen oder politischen Ordnung seiner Zeit. Sein Hauptanliegen war die Rückbesinnung auf das Evangelium und die Rechtfertigungslehre („sola fide“ – allein durch den Glauben).
Die ständische Ordnung, die im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als „gottgegeben“ angesehen wurde, kritisierte Luther nicht grundsätzlich. Er betonte sogar in seiner Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (1520), dass geistliche Freiheit und weltliche Ordnung zusammengehören. Allerdings führte seine Theologie indirekt zu gesellschaftlichen Veränderungen, etwa durch die Betonung des „Priestertums aller Gläubigen“ oder die Ablehnung kirchlicher Hierarchien.
Der Bauernkrieg (1524–1526) zeigte jedoch, dass Luthers Ideen von manchen als Aufruf zu sozialer Rebellion verstanden wurden – was er selbst scharf verurteilte (etwa in „Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern“). Luther blieb ein Reformer des Glaubens, kein Revolutionär der Gesellschaft. Die ständische Ordnung sollte seiner Ansicht nach durch christliche Ethik geprägt, nicht beseitigt werden.
Luther wollte letztendlich, dass die Menschen in Frieden leben und in Ruhe mit ihrer Hände Arbeit ihr Leben bestreiten konnten!
Nur zu gut wusste er, dass Geld nicht arbeitet, sondern so manipuliert wird, dass es sich immer auf Kosten anderer verdoppelt!
Heute ist Geld zum wirksamsten Gift der Welt geworden!
Den mutigen Mönch bewegten da wesentlich andere Grundsätzlichkeiten, wie z.B.: „Man muss die Mutter im Hause, die Kinder auf den Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markte fragen und den selbigen auf das Maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetschen, so verstehen sie es dann und merken, dass man Teutsch zu ihnen redet.“
Er wollte vor allem auch, dass die Menschen verstehen, was da von der Kanzel gesprochen wird!
Für ihn hatte Gott nicht eine extra Sprache für Priester entwickelt – im Gegenteil, er sah in der Obrigkeit und dem Klerus jenes Machtpotential, das die Sprache für sich allein zugeschnitten und ihres eigentlichen Sinnes beraubt hatte.
Auch den Zölibat verwarf Martin Luther, weil er die Enthaltsamkeit für widersinnig hielt. Grotesk, absurd und Menschenverachtend, wenn heutzutage Kirchenvertreter meinen Homosexualität sei unnatürlich – gleichzeitig wurden und werden aber Tausende von Jungen durch Geistliche missbraucht! Man drehte und dreht sich halt die Ordnung je nach Belieben zurecht!w
Martin Luther übersetzte die Bibel in die deutsche Sprache, damit Jeder sie auch lesen konnte. Es war ein „Teufelswerk“, so der damalige Papst – die Kurie verteufelt die Schriften, die sie selber lehrt!
Nicht der Papst oder der damalige Bischof von Rom hatten die Bibel in Auftrag gegeben, sondern Kaiser Konstantin tat es im guten Glauben, die Menschen würden davon profitieren. Gewiss, einige Menschen haben davon profitiert, aber nicht die Menschheit!
Man kann schwerlich bestreiten, dass besonders im 14. Und 15. Jahrhundert die Religion in Europa eine immer geringere ethische Rolle in der Gesellschaft spielte und in erster Linie zu einem großen
Kulturverwaltungssystem, zum Machtinstrument einer besonders straff organisierten menschlichen Gruppe geworden war.
Ebenso schwer lässt sich leugnen, dass die Nachwirkungen dieser Entwicklung in der christlichen Praxis ihren unmittelbaren Niederschlag fanden. Man räumte tatsächlich den Gelübden und Wallfahrten, mehr oder minder stereotypen Gebeten, volkstümlichen Andachtsformen und regelrechtem Aberglauben den ersten Platz in der Frömmigkeit ein.
Es war zwangsläufig natürlich, dass nach Jahrhunderten eines vom Dogma beherrschten Gemeinschaftslebens, in dem Diskussion und Ungewissheit keinen Platz hatten, die bis dahin gezügelte, eingeengte, aber auch darniederliegende und stagnierende menschliche Denk- und Kritikfähigkeit unaufhaltsam ihre Freiheit suchte!
Und das Heute?? Sind nicht wieder die Menschen weltweit von Krieg, Hunger und Unterdrückung bedroht?! Werden nicht wieder religiöse Ausrichtungen missbraucht und aufeinandergehetzt – geht es nicht wieder darum, die Macht über Menschen und Staaten zu besitzen?!
Mit modernen Kommunikationsmitteln werden die Menschen im Namen Gottes gegeneinander aufgehetzt und wieder lassen sich die Menschen manipulieren! Wieder wird das bisschen Erde zerstört durch Monopole, durch Vergiftung der Meere und Flüsse, durch Kriege, durch Nahrungsmittel, die den Namen nicht mehr verdienen, durch erfundene Krankheiten und Seuchen oder durch Tonnen Atommüll für angebliche „blühende“ Landschaften!
Für den Hunger der Welt hält man „Brotkrumen“ den hungernden Menschen entgegen, anstatt tatsächlich und nachhaltig zu helfen! Der erste Schritt wäre, die Not anzuprangern und die wahren Schuldigen beim Namen zu nennen!
Aber auch hier spielt wiederum das Geld eine tragende Rolle – wer Geld hat, wird nicht angegriffen, geschweige denn gemaßregelt!
Jegliche Moral liegt am Boden!
Wer besitzt die Erde? Wer nimmt sich das Recht heraus, über Millionen von Menschen zu bestimmen? Wer entscheidet darüber, wer sterben soll und wer nicht? Wer organisiert die Verbrechen an der Natur und Menschheit?
Es ist nicht Gott, es sind nicht irgendwelche erfundenen Naturgötter – nein, es ist der Mensch selbst!
In aller Regel diese sogenannten Eliten heutiger Zeit, die sich emporschwingen aufgrund von Besitztümern, die ihnen gar nicht gehören. Jene, die den Reichtum der Erde hemmungslos stehlen und in Besitz nehmen, was seit Jahrmillionen allen gehört – nämlich den Pflanzen, Tieren und Menschen.
Wir Menschen brauchen wieder jene Luthersche Kraft- und Lebensbegeisterung!
Wir brauchen keine Revolution der Besserwisser – wir brauchen eine neue Art des Lebens in den Facetten der Menschlichkeit und des sozialen Miteinander!
Akzeptanz und nicht nur Toleranz! Toleranz bedeutet „Duldung“ – ich möchte aber nicht dulden, ich will immer etwas reinen Gewissens akzeptieren können als einen Teil dieser Welt bzw. der Gesellschaft, in der ich lebe. Der Mensch hat wesentlich mehr zu verlieren als seine Einkaufsketten!
Ein Marathon der Glaubensverlierer kann und darf niemals unser Weg sein!
©Thomas de Vachroi
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