Der Computer – eine Glosse
Morgens, wenn der Wecker klingelt
und man seinen Schlaf abwimmelt,
suchen Hände ungeschickt
nach der Lampe, bis es klickt!
Rausgeschlüpft aus dem Bett
war’s darin auch noch so nett,
wartet der Computer schon
ganz geduldig ohne Ton.
Nackend nur die Schlappen an
und dann schnell an den Rechner ran,
um den Burschen flott zu starten,
denn er soll ja nicht mehr warten.
Will nur eben danach sehen,
was so in der Nacht geschehen,
rufe meine Post schnell auf,
nur ganz kurz – dann wieder raus.
Doch bevor ich schließen kann,
öffnet sich ein Telegramm;
” Mensch, ich wollte grade gehen!
Freue mich, Dich hier zu sehen!”
Quatschen über Dies und Das;
jede Menge Quasselspaß;
mittendrin hol ich Kaffee
und mein Chatpartner holt sich Tee.
Blick zur Uhr, mir wird ganz schlecht.
Blöde Uhr, bist ungerecht.
Kurzes “Tschüß” als letzte Tat,
da sonst mächtig Ärger naht!
Schnell zur Arbeit – dann nach Haus,
zieh meine Schuhe aus,
renne fieberhaft ins Zimmer
an den Rechner, so wie immer.
Starte erst mal diese Kiste;
Bitte keine Fehlerliste!
Doch wie furchtbar, irritiert,
seh ich, dass nichts passiert!
Voller Wut ich knurre, fauche,
weil ich dieses Ding so brauche.
Ich muss wissen, was geschah;
sind denn alle “Freunde” da?
Leider bleibt es mir verborgen,
wieder mal Computersorgen!
Das ist Horror, das ist Graus;
Warum bleibst du Kiste aus?
Wutentbrannt beginn ich nun
in der Wohnung viel zu tun.
Putze, sauge Staub und schrubbe,
denn mein Rechner ist meschugge!
Alles wird von mir poliert
selbst der Teppich neu frisiert.
Möbel werden auch gerückt,
weil am PC mir nichts mehr glückt.
Spät am Abend schaffe ich es dann,
schau mich selbst verwundert an:
Donnerschlag, die Computermaus;
es war eben nur der Stecker raus!
©Thomas de Vachroi