Kleiderspenden – Fluch und Segen
Neue EU-Richtlinie verlangt, dass Altkleider nicht mehr im Hausmüll landen dürfen, doch was bedeutet das?
Kleiderspenden sind zweifellos eine wichtige und wertvolle Unterstützung für Menschen in Not und eine Ressource.
Sie helfen, Bedürftige mit Kleidung zu versorgen und können einen positiven Einfluss auf deren „Lebensqualität“ haben. Allerdings gibt es auch Herausforderungen und Probleme, die mit Kleiderspenden verbunden sind.
Oft landen in den Spenden nicht nur gut erhaltene, tragbare Kleidungsstücke, sondern auch abgenutzte, beschädigte oder sogar unbrauchbare Textilien. Kontaminierte Kleidung (Farbreste, Fäkalien, chemische Verschmutzungen) kann weder als Ressource genutzt werden, geschweige denn als Unterstützungsmöglichkeit für soziale Einrichtungen.
Dieses führt mittlerweile zu erheblichen logistischen Problemen, da die Empfängerorganisationen, teilweise nur mit Ehrenamtlern, die Spenden sortieren, reinigen und gegebenenfalls entsorgen müssen. Dies ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch kostspielig. Dazu kommen Kleidungsstücke mit kaputten Reißverschlüssen, Knopflos oder gar zerrissen. Eine Reparatur ist finanziell nicht zu bewerkstelligen.
Vielerorts wird alte Kleidung auf Gehwegen entsorgt, oder direkt vor sozialen Einrichtungen, Wind und Wetter ausgesetzt und nicht in den dafür vorgesehenen Containern.
Ein weiteres Problem ist, dass manche Spenden nicht den Bedürfnissen der Empfänger entsprechen. Beispielsweise können Kleidungsstücke für unpassende Jahreszeiten oder unangemessene Kleidung wie z.B. High Heels, Abendkleider, Anzüge oder erotische Unterwäsche gespendet werden, die dann nicht genutzt werden kann.
Um sicherzustellen, dass Kleiderspenden wirklich hilfreich sind, ist es wichtig, einige Richtlinien zu beachten:
Spenden Sie nur gut erhaltene, saubere Kleidung, die noch getragen werden kann. Von Wollkleidung sollte Abstand genommen werden, da diese nicht heiß gewaschen werden kann, um eventuelle Verschmutzung zu beseitigen.
Informieren Sie sich über die tatsächlichen Bedürfnisse der Empfänger.
Wenn möglich, spenden Sie direkt an Organisationen, die die Kleidung vor Ort verteilen, um lange Transportwege und zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Indem wir bewusst und verantwortungsvoll spenden, können wir sicherstellen, dass unsere Hilfe tatsächlich ankommt und einen positiven Unterschied im Leben der Empfänger macht.
Die EU und Bundesregierung sollten in dem Fall der Entsorgung von tatsächlich unbrauchbarer Kleidung nochmals nachjustieren, da der Effekt der Hilfe hier ad absurdum geführt wird.
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