Laudatio von Marcel Kroll zur Ehrenpreisverleihung der kleinen Philharmonie an Thomas de Vachroi – Armutsbeauftragter Diakoniewerk Simeon
Liebe Freunde, sehr verehrte Gäste, lieber Thomas de Vachroi, ich darf Sie alle auf das Herzlichste zu dem heutigen ganz besonderen Anlaß begrüßen!
Die „Kleine Philharmonie“ ist nun schon seit mehr als 60 Jahren alteingesessene „Künstlerkneipe“. Künstler aller Genres fühlten und fühlen sich hier immer wohl – sei es auf einen Drink oder auch innerhalb eines der unzähligen Fachgespräche nach dem Auftritt auf der Bühne. Und nicht von ungefähr hängt deshalb hier an den Wänden das Konterfei zahlreicher Künstler, die die Menschen mit ihrem Wirken erfreut haben und noch heute ganz große Erfolge feiern.
Es war und ist schon immer eine große Ehre, an den Wänden Berliner Kneipen und Klausen zu hängen.
Getreu dem Berliner Urgestein, der Wirtin „Wanda“, will ich diese Tradition beibehalten und mit einem weiteren Glanzlicht versehen: Ich will und werde mit einem Ehrenpreis Menschen aus Berlin ehren, die zwar nicht auf der Bühne stehen, sich aber auf der Bühne des Lebens behaupten und für die Zivilgesellschaft außergewöhnlich engaggieren!
Ich will damit ein Zeichen für all die Berliner setzen, die allzuoft verantwortungsbewußt im Stillen agieren und kaum Erwähnung finden! Sie gehören in unser aller Blickpunkt und müssen endlich unsere ganze Wertschätzung erfahren!
Zu diesen Menschen gehört zweifelsohne Thomas de Vachroi vom Diakoniewerk Simeon!
Einer, den das Leben bislang nicht unbedingt nur behutsam gestreichelt hat.
Er ist einer, der Elend und Glanz, Unten und Oben mit allen Konsequenzen erlebte.
Die Verruchtheit jeglicher Gier, das schöne, grausame, schmerzende Unerschließbare im Menschen ist ihm bis ins Heute hundertfach begegnet.
All die Verlassenen, die Vereinsamten, die Verspannten und die Vernutzten sind ihm daher nicht fremd.
Thomas de Vachroi kennt auch die Grenzen und weiß nur zu gut von jenen Wahrheiten, die lediglich Zwischenstation machen, aber nirgendwo ein Nest bauen.
Und trotzdem gab und gibt er nicht auf, sich in der Treue zu sich selbst immer und immer wieder für das nachhaltig Gute, für ein glückvolles Miteinander einzusetzen.
Mit kluger, weitsichtiger Gelassenheit ist er niemals müde geworden, gegen die umtriebige Oberflächlichkeit das Hohelied von Mut, Beherztheit, von Moral und menschlicher Anständigkeit zu preisen.
Im Detail ist hier beispielsweise zu vermerken: Der Aufbau eines Gesundheitszentrums in Brandenburg, der Aufbau einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin, Sponsoren und Unterstützer für soziale Projekte und für die Tee- und Wärmestuben Neukölln zu finden, die Initiierung zweier Dokumentarfilme oder auch die Unterstützung des Behindertensports in Neukölln und das beherzte Eintreten für die Rechte von Behinderten.
In diesem Zusammenhang soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass 50% der heutigen Tageseinnahmen für die Tee- und Wärmestuben Neukölln gespendet werden.
Seit nunmehr 30 Jahren setzt sich Thomas de Vachroi für Menschen ein, die vom Leben gezeichnet sind und unser aller Hilfe bedürfen.
Sein fester Glaube und sein freundliches, aber auch verbindliches Handeln machen ihn für Berlin so wertvoll!
Seine Ideen und Impulse, seine Hartnäckigkeit in der Überzeugungsarbeit für gesellschaftliche Veränderungen im Sinne des sozialen Miteinander verdienen größte Hochachtung und sind für uns Vorbild!
So kann es heute und hier nur heißen: Der Ehrenpreis geht an Thomas de Vachroi und sage mit allem Jubel herzlichen Glückwunsch!
©Laudator Marcel Kroll – Inhaber „Die kleine Philharmonie“
Berlin, den 19. Mai 2017
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