Das Magazin Siegessäule aus Berlin
Eine Zeitschrift, die für das queere Leben in Berlin eine große Bedeutung hat, aber auch im Kampf gegen Homophobie.
Manches von dem, was sich gerade zwischen den Medien des Landes und dem Publikum vollzieht, trägt die Züge eines ziemlich brutalen Scheidungskrieges. Es hagelt Vorwürfe, mal berechtigte, mal unberechtigte, oft schrecklich pauschale. Die einen, die Publikumsvertreter, rufen: Propaganda, Kampagne, Verschwörung. Die anderen, die Medienvertreter, rufen zurück: Shitstorm, Trolle, digitaler Mob. Was wollt ihr denn mit uns diskutieren und uns kritisieren, wenn Euch doch so offenkundig die nötige Portion Herzensbildung fehlt und ihr nicht mal die Interpunktionsregeln beherrscht?
In dieser Situation der Medienverdrossenheit auf der einen Seite und mitunter auch der Publikumsverdrossenheit auf der anderen Seite gibt es – wie in jedem Moment der Eskalation – keine einfachen Rezepte, aber es gibt diejenigen, die auf indirekte Weise und eben deshalb vielleicht besonders wirksame Weise für die eigene Arbeit und für die eigene Branche werben, die darauf setzen, dass die Intelligenz der Community, ihrer Praxis, gleichsam subkutan Wirkung entfaltet.
Es ist die richtige Mischung aus Nähe und Distanz und der unermüdliche Einsatz für Toleranz und Akzeptanz.
In diesem Themenfeld bewegt sich die Siegessäule Berlin, die bereits seit über 30 Jahren zu Berlin gehört wie die gleichnamige Siegessäule (Goldelse) im Tiergarten.
Wie viel Zeit, Engagement und Wissen man braucht, aber auch wie- viel dramaturgische Phantasie, um dann die eigene Einsicht wieder in Szene zu setzen und aus einer kleinen Zeitschrift eine der auflagenstärksten ihrer Art in Europa zu etablieren.
Das große Thema dieses Magazins ist die Aufklärung über Homophobie. Dieses Magazin vertritt nicht nur die Interessen für Schwule und Lesben sowie Transgendern. Sie ist für alle offen, die sich für das queere Leben interessieren und die Community stärken wollen. In über 700 Geschäften, Bars und Einrichtungen liegt das Heft kostenlos aus. Es wird ausschließlich über Anzeigenabos finanziert.
Der Kraftakt gerade dieser Form der Verbreitung ist enorm und kann nicht genug gewürdigt werden. Dazu kommt die Zweisprachigkeit um auch Touristen die Möglichkeit zu geben Berlin zu erleben, aber auch an Informationsveranstaltungen teilzunehmen und lebendiges queeres Leben kennenzulernen.
©Thomas de Vachroi
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