Raucher sind produktiver und werden häufiger befördert
Eine neue Studie der Uni Zürich sagt: Raucher sind produktiver, werden öfters befördert und verdienen mehr. Richtig?
Ja, so ist es
Nein, diese Studie könnte ich auch erstellen.
Raucher arbeiten weniger als Nichtraucher: So sehen es viele Firmen und haben längst Raucherverbote auf dem ganzen Firmengelände erlassen. Alles falsch, sagt nun eine neue Studie. Raucher sind danach produktiver und verdienen auch noch mehr.
Eine neue Studie der Universität Zürich hat es in sich. Sie belegt nämlich, dass Raucher am Arbeitsplatz produktiver sind als ihre vermeintlich fleissigen Nichtraucher-Kollegen.
Laut der Ökonomin Chloé Michel werden werden Raucher auch eher befördert. Zudem wächst auch ihre Lohntüte schneller.
Die Wissenschaftlerin untersuchte über mehrere Jahre die Daten von Rauchern und Nichtrauchern in Grossbritannien. Raucher, die zwei bis drei zusätzliche Pausen machten, schnitten dabei am besten ab.
«Kurzpausen fördern Produktivität»
Für Norbert Semmer Professor für Arbeitspsychologie an der Uni Bern, ist das Ergebnis weder überraschend, noch ein ausschliesslich britisches Phänomen. «Es ist schwierig, den Arbeitgebern das zu vermitteln. Aber vor allem Kurzpausen fördern die Produktivität», sagt er gegenüber 20 Minuten. Das sei wissenschaftlich gut nachgewiesen.
Der Grund: Die Müdigkeit beim Arbeiten steigt nicht linear an. Wer sie frühzeitig mit Erholungsmassnahmen bekämpft, profitiert deshalb mehr. «Schon wenige Minuten pro Stunde sind nützlich», sagt Semmer. Denn wer seinen Beanspruchungs- und Erholungszyklus ständig ausgleiche, könne eine höhere Arbeitsbelastung tolerieren, ohne Schaden zu nehmen.
(az)
red. Vachroi-Variable-Gesundheit 2012