Ritter Runkel von Rübenstein
Viele meiner Leser werden Ritter Runkel noch aus der Kindheit kennen. Eine kleine Homage an den berühmten Ritter Runkel mit seinen Freunden DIGEDAGS.
Es war der Ritter Rübenstein, er lachte nur sehr selten.
Humor und unser Rübenstein: dazwischen lagen Welten.
Ein mächtiger Ritter war er einst, mit Burgen und mit Ländereien,
doch aus der Mode ist er nun, der Fortschritt muss so sein.
Auf seiner Burg so ganz allein, da weht ein kalter Wind,
denn eine Frau, die hat er nicht, sie schenkte ihm kein Kind.
So ward der Ritter Rübenstein ein Griesgram sondergleichen,
dem Ruhm vergangener Tage zollt, und ging selbst über Leichen.
Nun ritt der Griesgram eines Tags alleine durch den Wald,
und hörte auf halbem Ohre, wie Kinderlachen schallt.
Auf einer Lichtung wunderschön, da sah er Kinder spielen,
ein Kinderreigen ohne Zahl, sich durch den Spaß gefielen.
Auf seinem Ross, da schritt er näher, die Kinder sich erschraken,
„Wer Er denn sei, so ganz alleine?“, war das, was sie ihn fragten.
So sprach der Ritter Rübenstein, gefragt nach seinem Leben,
berichtete von Schlachten fern, sein Körper kam zum Beben.
Es fiel ihm auf, es fiel ihm ein, so sollte es nicht sein,
denn durchs erzählen war ihm klar, er war ja ganz allein!
Da lud er alle Kinder ein zum Spielen auf sein Schlosse,
die Kinder kamen ohne Furcht und streichelten seine Rosse.
Sie füllten nun den einsam Ort mit lautem Kinderlachen,
tobten, sangen immerzu und machten tausend Sachen.
Von diesem Tag an, sag‘ ich euch, lief einiges verquer,
doch die Schrecklegende von Rübenstein, die gab es jetzt nicht mehr.
Er war der Ritter von Rübenstein,
genauso soll es sein,
denn ob Legende oder nicht,
kein Mensch ist gern allein.
©Thomas de Vachroi