Kaffee – Pillen gegen Alzheimer!
FORSCHUNG IN DER MEDIZIN
Von Frau Prof. Dr. Christa E. Müller
Trink Kaffee oder Tee, und du erkrankst weniger schnell an Alzheimer! Das zeigten Langzeitstudien mit Menschen. Bonner Forscher um Professorin Christa E. Müller und französische Wissenschaftler gingen jetzt noch einen Schritt weiter und entwickelten einen Wirkstoff. Geht alles gut, gibt es in einigen Jahren Pillen gegen Alzheimer!
Bei der häufig im fortgeschrittenen Alter auftretenden Krankheit verklumpen sich giftige Eiweiße aus Beta-Amyloid mit Hirnzellen. Im Inneren bilden sich kranke, verdrehte TAU- Protein- Fasern.
Die Bonner begaben sich jetzt auf die Kaffee-Fährte. Bekannt ist: Koffein blockiert viele Hirn-Rezeptoren. Deshalb entwickelten die Forscher einen Stoff, der auch auf die TAU- Proteine wirkt.
Das Mittel gaben sie genetisch veränderten Mäusen, die bereits Alzheimer-Anzeichen hatten. Das Ergebnis: Mäuse, die den Wirkstoff bekamen, erinnerten sich besser! Sie wussten, wo sich im Wasser Plattformen versteckten oder ob sie schon Räume durchsucht hatten. Unbehandelte Tiere konnten das nicht mehr.
„Die Ergebnisse sind wirklich vielversprechend“, freut sich Müller. Zwei bis drei Jahre werde noch an Tieren gearbeitet. Läuft das gut, starten klinische Studien.
Das heißt: In fünf bis sieben Jahren könnte Alzheimer gestoppt werden. Die Professorin schränkt aber ein: „Wer bereits stärker erkrankt ist, dem helfen die Medikamente nicht viel. Das Gehirn wird bei Alzheimer löchrig.“
Bis dahin gilt: Abwarten und Tee oder Kaffee trinken. „Koffein wirkt“, sagt Müller. Aber: „Es arbeitet unselektiv, hat Nebenwirkungen“. Deshalb sollten drei bis vier Tassen am Tag das Maximum sein.
red. Vachroi-VariAble.de
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