Schleichende Vergiftung – Luftverschmutzung schlimmer als Passivrauchen
Vermutet worden ist es schon lange, nun ist der Beweis erbracht: Luftverschmutzung verursacht Lungenkrebs. Das verkündete die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Damit wurde Luftverschmutzung zum ersten Mal als Krebsauslöser klassifiziert.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zum ersten Mal die globale Luftverschmutzung als eine der Hauptursachen für Krebskrankheiten eingestuft. Eine Expertengruppe habe “ausreichende Beweise” dafür gefunden, dass verpestete Luft Lungenkrebs verursache und das Risiko für Blasenkrebs erhöhe, meldete die der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), die bei der WHO angesiedelt ist. Auch Feinstaub sei als wichtiger Bestandteil der Luftverschmutzung als krebserregend eingestuft worden.
Trotz regional teils sehr unterschiedlicher Zusammensetzung und Intensität von Luftverschmutzung gelten die Schlussfolgerungen laut IARC weltweit. Es sei bereits bekannt, dass Luftverschmutzung das Risiko für Atemwegs- und Herzerkrankungen erhöht. Nach den nun ausgewerteten Daten gehen die Forscher davon aus, dass im Jahr 2010 etwa 230.000 Todesfälle durch Lungenkrebs auf Luftverschmutzung zurückgehen.
FORDERUNGEN ZUR LUFTVERBESSERUNG
Die deutschen Umweltverbände fordern verschiedene Maßnahmen zur Luftreinhaltung:
Verschärfung der bestehenden Schadstoffgrenzwerte, insbesondere für Emissionen von Offroad-Maschinen
Verlagerung von Verkehr auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel, wie das Fahrrad, fördern
Abgastechnik für Lkw, Pkw und Busse verbessern, um den Ausstoß von Partikeln und Stickoxiden zu mindern
Nachrüsten der ÖPNV-Busse ohne moderne Abgasreinigung
Ausweitung und Verschärfung von Umweltzonen
Lkw-Maut an Stickoxid-Emissionen ausrichten und Einführung der blauen Plakette für Euro 6-Fahrzeuge mit einem verringerten Schadstoffausstoß
Verpestete Luft schlimmer als Passivrauchen
“Die Luft, die wir atmen, ist mit einer Mischung aus krebserregenden Stoffen verunreinigt”, sagte Kurt Straif von der in Lyon angesiedelten IARC. “Wir wissen jetzt, dass Luftverschmutzung nicht nur eine große Gefahr für die allgemeine Gesundheit, sondern auch ein entscheidender Umwelteinfluss für tödliche Krebserkrankungen ist.”
Luftverschmutzung sei sogar eine stärkere Ursache für Krebs als passives Rauchen, betonte Straif. Das größte Risiko sind laut IARC die kleinen Partikel, die sich tief in der Lunge festsetzen können. Es sei aber schwer, die Risiken zu minimieren, sagte Straif. “Wenn ich eine Straße entlang gehe, in der eine Verschmutzung durch Dieselabgase zu sehen ist, versuche ich, weiter wegzugehen.”
Straif sagte, da nahezu jeder Mensch Luftverschmutzung ausgesetzt sei, könnten Regierungen veranlasst werden, Gesetze für strengere Kontrollen zu verabschieden. Er wies darauf hin, die WHO und die Europäische Kommission überprüften derzeit ihre empfohlenen Richtwerte für Luftverschmutzung. Für die Studie wertete die Agentur nach eigenen Angaben mehr als 1.000 wissenschaftliche Untersuchungen aus.
17.10.2013, Quelle: dpa, afp
red. Vachroi-VariAble-Gesundheit 2013
Anmerkung:
Luftverschmutzung verringert auf Dauer unsere Lebenserwartungen und führt zu immensen inneren Schäden. Ein Umdenken in den Köpfen der Menschen ist schon lange angesagt. Doch sämtliche Regierungen sträuben sich etwas dafür zu tun. Nur gemeinsam können wir unsere Zukunft sichern. Unsere Kinder werden es uns danken oder uns verfluchen. Aber es betrifft nicht nur die Menschen, sondern das Leben auf diesem Planeten allgemein. Der Mensch hat mit der Vernichtung seiner Lebensgrundlagen begonnen.