Wer andere richtet, wird selbst gerichtet!
Warum willst du mich verlassen, fragte der Herr seinen Diener:
Ich will nicht am Ende euer Richter sein, so antwortete der Diener.
Der Herr hatte es nicht verstanden und schüttelte den Kopf, wie meinst du das?
Nun sprach der Diener: Es wird eine Zeit kommen und die ist nicht mehr lange hin, so werden die aufstehen die durch euch geknechtet worden sind und deren Würde ihr mit Füßen getreten habt!
Der Herr fing an zu lachen und sagte: Was erlaubst du Wicht dir, mir, deinem Herrn so etwas zu entgegnen! Ich wurde von Gott auserwählt zu herrschen und euch zu züchtigen, denn ihr seid im Dreck geboren und werdet niemals dahin kommen wo ich heute bin!
Der Diener aber lächelte zurück: Mein Herr, ihr befindet euch schon da wo ich noch bin und ihr bemerkt es nicht einmal.
Was, schrie der Herr erzürnt zurück: Gehe mir aus den Augen, du widerlicher undankbarer Lump!
Der Diener trat zurück, verneigte sich und begegnete vor der Tür zwei „Boten“ mit stechenden leuchtenden Augen.
Sie sprachen ihn an und fragten nach dem Herrn, denn es wäre nun Zeit für ihn zu gehen.
Geht nur sagte der Diener, er hat es nicht begriffen.
Die zwei „Boten“ gingen zu dem Herrn und forderten ihn auf mitzukommen, denn seine Zeit sei gekommen um Gericht zu halten.
Der Herr begriff nicht und rief nach seiner Wache – doch keiner hörte ihn. Er schrie nach seiner Dienerschaft – doch wieder Stille.
Wer seid ihr eigentlich um so mit mir zu reden?
Wir, wir kommen im Auftrag des wahren Herrn.
Wie, wer ist denn euer Herr der mir befiehlt, ihr elendes Lumpenpack!
Die Boten blieben ruhig und sagten einfach nur – unser Herr ist Gott.
Der Herr fing furchtbar an zu lachen, wenn Gott euer Herr ist, so soll er doch selber kommen!
Ein Sturm fuhr durch die Halle und er erschien – da erst erkannte der Herr seinen großen Fehler – doch es war zu spät!
„Was der Mensch auf Erden angerichtet – wird in naher Zukunft gegen ihn selbst gerichtet!“
©Thomas de Vachroi
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.