Der „Garten Eden“ verschlossen! EIN ABENTEUERBERICHT! aus Grünheide/Mark
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„Wenn einer eine Reise macht…..“ – so der Beginn des vor Wahrheit sprühenden und deshalb so lebensnahen Spruches vom Entdecken und Erleben. Seit den frühen Kindheitstagen bekannt, zeigt er immer wieder auf`s Neue Wirkung und Gehalt!
So gesehen bietet beispielsweise eine Kurzreise nach Grünheide/Mark, im Umland von Berlin und am berühmten Peetzsee gelegen, Vieles oder auch Nichts! Die Ortschaft selbst inmitten einer ländlichen Idylle – fast ein „Garten Eden“, wenn da nicht eine kleine, aber gravierende Besonderheit wäre: Um an den See zu gelangen, merkt man ganz schnell, dass hier alles von privaten Grundstücken eingerahmt, eingezäunt und eingemauert ist! Anlegestellen lassen dennoch einen kleinen Blick auf den Peetzsee zu, sodass wenigstens ein bisschen Urlaubsfeeling aufkommt.
Schiffe liegen überall – kleine Jachten, Ruderboote und auch größere Dampfer. Mit den großen Schiffen können und dürfen letztendlich auch die Touristen fahren, um die rundherum am Ufer-Rand befindlichen privaten Grundstücke und reizvollen Häuschen voller Ehrfurcht aus der Nähe bestaunen zu können! Ansonsten ist es nicht weit her mit Erholung! Die Fahrradtouren kann man getrost auf der Straße bestreiten oder durch unwegsames Gelände, was für geübte Mountainbiker durchaus ideal sein kann, aber für ältere Menschen mit Knochenproblemen sicher nicht die empfehlenswerte Variante wäre! Wie gesagt, ein „Garten Eden“!
Natürlich hat man die Möglichkeit, der sogenannten Peetzseestraße zu folgen, um wenigstens scheibchenweise einen Blick auf den See zu erhaschen – man erahnt ihn hinter hohen Büschen und Hecken! Mit einem kleinen Schwenk, vorbei an der Rosenbergpension, wo ein schmaler Pfad Richtung Wasser verläuft, kann man den gesuchten und ersehnten Ausblick genießen!
Und sollten sich doch Müdigkeitserscheinungen breit machen, lädt eine kleine Bank zum Verweilen ein. Diese Bank dürfte weit älter sein, als es die Ortschaft gibt – aber eben einfach ein himmlisch wunderschönes Plätzchen! Das Schilf umrahmt hoch gewachsen den See, hier und da schaut eines der Schiffe heraus und urplötzlich bleibt auch noch Platz, den Fuß ins Wasser gleiten zu lassen, um zumindest die dortige Temperatur zu erfühlen. Jetzt in die Fluten springen können! Aufgrund der Gegebenheiten durchaus ein kühner und erhabener Gedanke, der dennoch die Sommerhitze etwas zur Abkühlung bringt und den Wohlfühleffekt zielgerichtet aufpäppelt – Erholung pur!
Irgendwo und irgendwie muss es doch aber noch einen Zugang zu den Wasserstellen geben – also heißt es weiterlaufen! Lassen Sie sich nicht durch die lauten Straßengeräusche irritieren – Sie sind auf dem richtigen Weg! Ein Stückchen Trampelpfad zeigt an, dass hier schon viele Abenteurer ihr Glück versucht haben! Plötzlich und vollkommen unerwartet winkt eine vielversprechende Weggabelung und gleich rechts gelegen eine malerische Ruine. Es liegt die Vermutung nahe, dass es sich hierbei um den Rest eines Gebäudes handelt, in dem Thomas Münzer zur Zeit der Bauernaufstände gekämpft hat. Großartig, dass man so etwas einmal ganz nah erleben kann!
Noch in Gedanken bei den großen Kämpfen, erschließt sich ein weiterer Blick auf den See. Allerdings wurden die Ufergrundstücke mit wunderschönen Häusern bebaut, um den Touristen das schon eingangs erwähnte Schmankerl zu präsentieren! Das geübte Auge erkennt sofort, wer hier eventuell wohnen könnte! Sogleich stellt man sich große Künstler aus dem Showbissness vor und bekommt förmlich Gänsehaut – also einen kleinen Kälteschauer – wenn jetzt plötzlich die Tore geöffnet würden und man einen Blick auf eine edle Gestalt werfen könnte! Urlaub und Bildung in einem!
Nachdem das Programm der Besichtigung absolviert ist, geht es weiter mit der Tour. Doch jäh endet sie – nichts geht mehr! Waldwege sind zugewachsen und Straßen nicht mehr in Sicht! Gut, denkt sich der geübte Tourist – man ist schon einige Zeit unterwegs und Durst und Hunger machen sich bemerkbar! Da die Wege sich in Auswahl und Beschaffenheit nicht groß unterscheiden, geht es schnurstracks auf gleichem Weg zurück. Und wieder entdeckt man Dinge, die vorher noch nicht sichtbar waren.
Erst war es die linke Straßenseite und um etwas Abwechslung in das Geschehen zu bringen, nimmt man nun die rechte Straßenspur. Die Kamera des Smartphone natürlich immer auf Empfang, um möglichst viele schöne und spannende Eindrücke mit nach Hause nehmen zu können. Nach gefühlten Kilometern geht es neugierig und erwartungsfroh in das nächste und einzige Lokal an einer vielbefahrenen Kreuzung – immer im Blick die unterschiedlichsten Kennzeichen und den wunderbaren Dieselgeruch, der hartnäckig die Nase kitzelt! Das Lokal entpuppt sich aber doch als eine Rarität unter den Restaurants – gutbürgerliche Küche, nette und zuvorkommende Bedienung und ein durchaus gesundes Preisleistungsverhältnis. Der Name des Lokals ist Programm – es heißt HUPE! Gemütlich sitzt man im Gartenbereich und genießt die herrliche Seeluft, die von Ferne herüberweht!
Gestärkt und vollkommen entspannt geht es dann wieder in Richtung Ferienunterkunft! Man resümiert diesen herrlichen Tag inmitten des Grün ringsumher und atmet die Nähe zum See noch einmal tief ein! Mein Fazit: Hier komme ich bestimmt und gern noch einmal her – vielleicht ist der „Garten Eden“ dann offener, vielleicht gibt es ja dann ein verfallenes Grundstück und macht den Weg frei zum Peetzsee für wahrlich Jedermann!
©Thomas de Vachroi 2014
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